Der ukrainische Militärgeheimdienst hat Kommunikation abgefangen, die auf große Unzufriedenheit russischer Soldaten gegenüber den neu eingetroffenen nordkoreanischen Truppen hindeutet, die als Verbündete in der Ukraine eingesetzt werden.
Ratlose Soldaten
Laut Informationen der Zeitung Adevărul vom 25. Oktober 2024 wurden russische Soldaten dabei aufgezeichnet, wie sie sich abfällig über die Nordkoreaner äußerten und sie unter anderem als "verdammte Chinesen" bezeichneten.
Diese abgefangenen Gespräche gewähren seltene Einblicke in die logistischen und kulturellen Herausforderungen, vor denen Russland bei der Integration nordkoreanischer Soldaten an der Front steht.
In den abgehörten Gesprächen äußern russische Soldaten ihre Verwirrung über die Anwesenheit der Nordkoreaner und ihre Ratlosigkeit im Umgang mit den Neuankömmlingen. Ein Soldat beschrieb seine Begegnung mit einem nordkoreanischen Kameraden wie folgt: "Der stand einfach nur da, mit großen Augen, als ob... was zum Teufel? Die sind jetzt hier, und was sollen wir mit denen anfangen?"
Unmut über Direktive
Ein anderer Soldat zeigte sich verärgert über die Vorgabe, drei russische Offiziere für jeweils 30 nordkoreanische Soldaten abzustellen - eine Anweisung, die Zweifel aufkommen lässt, woher das benötigte erfahrene Personal kommen soll:
"Wo sollen wir diese Offiziere hernehmen? Sollen wir sie uns aus den Rippen schneiden?", soll der Soldat gesagt haben.
Dieser Zustrom nordkoreanischer Streitkräfte markiert eine bedeutende Entwicklung in Russlands Militärstrategie und verkompliziert den ohnehin schon schwierigen Konflikt zusätzlich.
Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes von vergangener Woche hat Nordkorea bis zu 12.000 Soldaten zur Unterstützung der russischen Operationen gegen die Ukraine zugesagt.
Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Erhalt entsprechender Geheimdienstinformationen und erklärte, diese Truppen könnten am 27. oder 28. Oktober ihren Einsatz beginnen.
"Dies ist ein bedeutender Schritt in Russlands Eskalation, den wir ernst nehmen müssen", kommentierte Selenskyj die Befürchtung, dass nordkoreanische Truppen den Konflikt in der Ukraine weiter verschärfen könnten.