Ein Gericht in Islamabad hat Imran Khan, den ehemaligen Premierminister Pakistans, sowie ein hochrangiges Mitglied seiner Partei zu jeweils zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Der Vorwurf lautet auf die Preisgabe vertraulicher staatlicher Informationen.
Das Urteil wurde in Rawalpindi verkündet, wie Zulfiqar Bukhari, ein Sprecher von Khans Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf, bestätigte.
Diese Strafe ergänzt Khans laufende dreijährige Haftstrafe in einem Korruptionsfall, der zur seiner Entfernung aus dem Amt im April 2022 durch ein Misstrauensvotum im Parlament führte.
Die Verkündung dieses jüngsten Urteils kurz vor den für den 8. Februar angesetzten Parlamentswahlen in Pakistan ist besonders bemerkenswert, da Khan aufgrund seines vorherigen Strafregisters nicht zur Wahl zugelassen ist.
Es wird erwartet, dass Khans rechtliche Vertreter gegen die Gerichtsentscheidung Berufung einlegen werden. Trotz seiner rechtlichen Probleme und der Tatsache, dass er bei den bevorstehenden Wahlen nicht antreten darf, bleibt Khan eine bedeutende politische Kraft in Pakistan. Dies ist vor allem auf seine breite Basisunterstützung und seine Haltung gegen das Establishment zurückzuführen.
Khan behauptet konsequent, dass die Anklagen gegen ihn politisch motiviert seien, um seinen Einfluss vor den Wahlen zu untergraben.
Seit Khans Verhaftung im Mai 2023 hat Pakistan erhebliche Unruhen erlebt, wobei die Behörden ihr Vorgehen gegen seine Anhänger und Parteimitglieder verschärft haben.
Die Situation hat die Aufmerksamkeit der unabhängigen Menschenrechtskommission Pakistans auf sich gezogen, die Bedenken hinsichtlich der Fairness der bevorstehenden Wahlen geäußert hat.
Insbesondere wurde auf die Auswirkungen von Vorwahlmanipulationen und die Disqualifikation Khans und anderer prominenter Figuren seiner Partei hingewiesen, was Zweifel an der Integrität des Wahlprozesses aufkommen lässt.