EU-Botschafter haben ein 11-seitiges „vertrauliches“ Dokument ausgearbeitet, das das Engagement des Blocks für die Sicherheit der Ukraine bis zu deren möglicher Aufnahme in die EU und die NATO darlegt.
Laut einem Bericht der deutschen Zeitung Welt am Sonntag, die Zugang zu dem Dokument erhielt, markiert dieser Schritt eine bedeutende Entwicklung in der europäischen Diplomatie.
Die ausgehandelten Garantien sollen wirksam bleiben, bis die Ukraine Mitglied der Europäischen Union und des NATO-Bündnisses wird. Zu den wesentlichen Verpflichtungen, die in dem Abkommen festgehalten sind, gehört die Bereitstellung von Konsultationen für die Ukraine innerhalb von 24 Stunden nach einer möglichen Aggression gegen das Land.
Diese Vereinbarung schließt jedoch ein Versprechen direkter militärischer Intervention aus.
Angesichts anhaltender Spannungen in der Region haben sich die EU und ihre Mitgliedstaaten verpflichtet, eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der sofortigen und langfristigen Sicherheit und Stabilität der Ukraine zu spielen.
Diese Unterstützung umfasst militärische, zivile, finanzielle und diplomatische Bemühungen und spiegelt einen umfassenden Ansatz zur Bewältigung der komplexen Herausforderungen wider, denen sich die Ukraine gegenübersieht..
Gemischte Reaktionen und weitere Verhandlungen
Während das Dokument derzeit zwischen dem Europäischen Auswärtigen Dienst und der ukrainischen Regierung diskutiert wird, haben bisher nur sieben EU-Mitgliedstaaten sowie das Vereinigte Königreich – das die EU verlassen hat – zugestimmt, diese Sicherheitszusagen zu gewähren.
Zu diesen Ländern gehören Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Finnland, die Niederlande und Lettland. Andererseits haben mehrere Länder wie die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Bulgarien, Zypern, Irland, Österreich und Malta Vorbehalte geäußert oder sich direkt geweigert, ähnliche Vereinbarungen einzugehen.
Internationale Perspektiven auf den Weg der Ukraine
Das Abkommen hat international verschiedene Reaktionen hervorgerufen. Grigory Karasin, Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten des Föderationsrates in Russland, äußerte Skepsis über die praktische Auswirkung der Sicherheitsgarantien der EU und deutete an, dass diese im breiteren geopolitischen Kontext wenig substantiellen Wert haben.
In der Zwischenzeit betonte der deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Eger, dass ein Beitritt der Ukraine zur NATO erst nach Konfliktende erwogen werden könnte, obwohl das Bündnis grundsätzlich der Zukunft der Ukraine innerhalb desselben zustimmt.
Parallel zu den Bemühungen der EU arbeitet die Ukraine aktiv mit den Vereinigten Staaten an der Ausarbeitung dessen, was Präsident Wolodymyr Selenskyj als das „stärkste“ bilaterale Sicherheitsabkommen beschreibt. Dieses bevorstehende Dokument soll militärische und finanzielle Unterstützung für das nächste Jahrzehnt festlegen und eine Vertiefung der Beziehungen zwischen Kiew und Washington inmitten andauernder Konflikte und geopolitischer Spannungen signalisieren