Mehrere EU-Mitgliedstaaten planen die offizielle Anerkennung Palästinas

Geschrieben von Jasper Bergmann

1 Woche vor

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10/05/2024
Foto: Shutterstock.com
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Mehrere EU-Mitgliedstaaten planen die offizielle Anerkennung Palästinas.

Am 21. Mai werden mehrere Mitgliedstaaten der Europäischen Union formell den Staat Palästina anerkennen, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bekannt gab.

Diese Bestätigung erfolgte durch Borrell im Rahmen einer späten Ankündigung am Donnerstag, berichtet Reuters.

Die Erklärung kommt unmittelbar vor einer wichtigen Abstimmung der Vereinten Nationen am Freitag, die den Weg für die vollständige Mitgliedschaft Palästinas in der Organisation ebnen könnte.

Verpflichtung zu einer Zwei-Staaten-Lösung

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hatte bereits im März angekündigt, dass Spanien gemeinsam mit Irland, Slowenien und Malta die Staatlichkeit Palästinas als Teil einer konzertierten Bewegung zur Unterstützung einer Zwei-Staaten-Lösung anerkennen will, die sie als entscheidend für die Erreichung eines dauerhaften Friedens in der Region betrachten.

Diese Gruppe von EU-Ländern, möglicherweise ergänzt durch Belgien und andere in Zukunft, sieht die Anerkennung als symbolischen politischen Akt, der ihre Unterstützung für das palästinensische Streben nach Staatlichkeit bekräftigt.

Borrell betonte die weiterreichenden Implikationen dieses Schrittes und beschrieb sie als „mehr als die Anerkennung des Staates, es ist die Anerkennung des Willens zum Existieren dieses Staates.“

Internationale Reaktionen

Die bevorstehende Abstimmung der UN-Generalversammlung wird voraussichtlich Palästinas Antrag auf Vollmitgliedschaft unterstützen.

Sollte die Generalversammlung Palästina als geeignet erachten, wird der Antrag dann an den UN-Sicherheitsrat zur weiteren Erwägung weitergeleitet. Dieser Schritt gilt als entscheidender Moment in Palästinas langem Streben nach internationaler Anerkennung als souveräner Staat.

Der irische nationale Rundfunk, RTE, merkte an, dass die gemeinsame Anerkennung durch Spanien, Irland, Slowenien und Malta vom Ausgang der UN-Abstimmung abhängig ist.

Auch der slowenische Ministerpräsident Robert Golob hat Pläne zur Anerkennung der Staatlichkeit Palästinas bis Mitte Juni bestätigt, was mit der breiteren EU-Perspektive übereinstimmt.

Zudem wurde bekannt, dass auch Norwegen bereit ist, den palästinensischen Staat anzuerkennen, obwohl der Zeitplan für eine solche Entscheidung noch unklar bleibt.

Dieser kollektive Schritt der EU-Mitgliedstaaten stellt eine bedeutende Entwicklung in den internationalen Beziehungen im israelisch-palästinensischen Konflikt dar.

Israel hat sich stark gegen diese Pläne ausgesprochen und sie als „Belohnung für Terrorismus“ bezeichnet, mit dem Argument, dass sie die Aussichten auf eine ausgehandelte Friedensvereinbarung in Gaza verringern könnten.