Der russische Präsident Wladimir Putin hat behauptet, dass "viele europäische Länder" an der Leningrader Blockade während des Zweiten Weltkriegs beteiligt waren. Diese Aussage machte Putin während der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Durchbruchs der Leningrader Blockade.
Laut der ukrainischen Pravda markieren Putins Kommentare eine bedeutende Verschiebung in der historischen Erzählung über die Blockade von Leningrad, einem entscheidenden Ereignis des Zweiten Weltkriegs.
Er erklärte: "Vertreter vieler europäischer Länder haben an der Blockade von Leningrad teilgenommen und Verbrechen begangen. Wir haben bisher nicht darüber gesprochen, aus einer gewissen Toleranz heraus und um die Beziehungen nicht zu verschlechtern, nicht den Hintergrund unserer Beziehungen zu ruinieren."
Allerdings spezifizierte Putin nicht, auf welche europäischen Länder er sich bezog.
Putins Perspektive auf die Geschichte
Für seine alternativen historischen Ansichten bekannt, hat Putin zuvor Überzeugungen geäußert, die etablierte historische Erzählungen herausfordern. Zum Beispiel behauptet er, dass die Ukraine eine Schöpfung Lenins war und hat pseudohistorische Artikel darüber geschrieben, dass Ukrainer und Russen "eine Nation" seien.
Diese jüngste Behauptung über die Blockade von Leningrad fügt sich in eine wachsende Liste historischer Neuinterpretationen des russischen Führers ein.
Putins jüngste Aussage wirft Fragen nach den Motiven hinter dieser Neuinterpretation der Geschichte und deren potenziellem Einfluss auf die gegenwärtigen internationalen Beziehungen auf.