Selenskyj's scharfer Tadel an China: "Die Ukraine braucht keine externe Hilfe, um den Konflikt zu beenden"

Peter Zeifert

24 Wochen vor

|

02/06/2024
Welt
Foto: Shutterstock.com
Foto: Shutterstock.com
Selenskyj erklärt, die Ukraine könne den Konflikt ohne Chinas Hilfe beenden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine deutliche Stellungnahme zur Beteiligung Chinas – oder deren Fehlen – am laufenden Konflikt mit Russland abgegeben.

Auf der Shangri-La-Dialogkonferenz in Singapur erklärte Selenskyj, dass weder China noch ein anderes Land die Auswirkungen Russlands auf die Ukraine vollständig verstehen und betonte, dass die Ukraine keine Hilfe von außen benötige, um den Konflikt zu beenden.

"China und andere verstehen Russlands Rolle nicht vollständig"

"Mit allem Respekt, weder China, Brasilien noch irgendjemand sonst begreift wirklich, was Russland in den Konflikt in der Ukraine eingebracht hat. Wir können diesen Konflikt ohne fremde Hilfe beenden", sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz, wie von Politico berichtet.

Selenskyjs Kommentare verdeutlichen eine wachsende Frustration über die Haltung der internationalen Gemeinschaft zum Konflikt und suggerieren, dass diplomatische Bemühungen und Gipfeltreffen von außen bislang keine Lösung herbeiführen konnten.

Er kritisierte auch den gescheiterten Friedensgipfel in der Schweiz und den Druck auf andere Weltführer, indem er darauf hinwies, dass solche Bemühungen das Problem nicht gelöst haben und auch nicht lösen werden.

Gespräche mit China: Keine militärische Unterstützung für Russland

Selenskyj erwähnte sein Gespräch mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping, bei dem Xi ihm angeblich versichert habe, dass China Russland keine Waffen liefern werde.

Dennoch wies Selenskyj darauf hin, dass einige in China hergestellte Waffen dennoch ihren Weg auf den russischen Markt gefunden haben. Diese Enthüllung unterstreicht die Komplexität und die Herausforderungen, Waffenlieferungen im Konflikt zu verfolgen und zu kontrollieren.

Außerdem enthüllte Selenskyj, dass seine wiederholten Anfragen nach Treffen mit Xi und anderen hochrangigen chinesischen Beamten konsequent abgelehnt wurden. Diese mangelnde Engagementbereitschaft signalisiere laut Selenskyj Chinas Unwilligkeit, sich direkt mit Kiew auseinanderzusetzen.

Trotz seiner starken Haltung zur Unabhängigkeit bei der Lösung des Konflikts unterzeichnete Selenskyj ein Sicherheitsabkommen mit Schweden.

Dieses Abkommen umfasst etwa 6,5 Milliarden Euro militärische Unterstützung für die Ukraine bis 2026 sowie die Lieferung von Waffen und Ausrüstung. Dieser Schritt scheint seinen früheren Aussagen, keine externe Hilfe zu benötigen, zu widersprechen und deutet auf einen nuancierten Ansatz bei der internationalen Unterstützung hin.