Während die NATO plant, ihre Investitionen in Luft- und Raketenabwehr zu vervierfachen, warnt Moskau vor schwerwiegenden Konsequenzen – sowohl militärischer als auch wirtschaftlicher Natur – für Europa.
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Die geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der NATO nehmen erneut zu. Im Vorfeld des bevorstehenden Gipfeltreffens in Den Haag Ende Juni hat die russische Reaktion auf die Aufrüstungspläne der westlichen Staaten die Situation weiter verschärft.
Bei einer täglichen Pressekonferenz äußerte Kremlsprecher Dmitri Peskow scharfe Kritik an NATO-Generalsekretär Mark Rutte und dessen Vorschlag, die Luftverteidigung der Allianz massiv auszubauen.
Russland: „Die NATO hat ihre wahre Agenda offenbart“
Peskow warf der NATO vor, jede Form der Diplomatie aufgegeben zu haben:
„Die NATO hat nun die Maske fallen gelassen und zeigt auf jede erdenkliche Weise, dass sie ein Instrument der Aggression und Konfrontation ist.“
Die Erklärung war eine direkte Reaktion auf eine Rede, die Mark Rutte in London halten soll, in der er eine Erhöhung des Luftverteidigungsetats um 400 Prozent befürwortet. Der Vorschlag steht im Einklang mit früheren Forderungen von US-Präsident Donald Trump, der möchte, dass die NATO-Staaten 5 Prozent ihres BIP für Verteidigung und Sicherheit bereitstellen.
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Laut HotNews.ro fordert Rutte, dass 3,5 Prozent für militärische Bereitschaft und 1,5 Prozent für den Schutz kritischer Infrastruktur sowie Cybersicherheit aufgewendet werden sollen.
„Ein Plan, der Europas Steuerzahler belastet“
Peskows Kritik beschränkte sich jedoch nicht nur auf die wirtschaftlichen Aspekte. Er bezog sich auch auf Berichte, wonach russische Truppen möglicherweise in Richtung der Region Dnipropetrowsk in der Ukraine unterwegs seien – etwas, das Kiew dementiert hat. Laut Peskow sei es jedoch „zweifellos“ Teil des russischen Ziels, eine Pufferzone zu schaffen.
Er bekräftigte außerdem die Bereitschaft Russlands, an Gefangenenaustauschen und der Rückführung Gefallener teilzunehmen, gab jedoch den ukrainischen Behörden die Schuld für Verzögerungen.
Da bis zum NATO-Gipfel am 24. und 25. Juni nur noch wenige Tage verbleiben, bleibt abzuwarten, ob Europa auf Ruttes Aufruf zu größerer Einigkeit in Verteidigungsfragen reagieren wird – oder ob die Entscheidung stattdessen das Risiko birgt, die Spannungen mit dem zunehmend konfrontativen Kreml weiter zu verschärfen.