Während der Errichtung von Verteidigungslinien stießen Soldaten der 123. Territorialverteidigungsbrigade auf eine bemerkenswerte Fundstelle: eine antike Grabstätte aus dem 6.–5. Jahrhundert v. Chr.
Der Fund wurde durch einen Baggerfahrer gemacht, der zunächst ein kleines Tongefäß ausgrub. Später stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine ionische Amphore handelte – ein Gefäß, das in der antiken griechischen Welt häufig für Begräbnisrituale verwendet wurde.
Laut einer Mitteilung der Brigade wandte sich der Soldat an einen Kameraden mit besonderem Interesse an Geschichte. Gemeinsam beschlossen sie, das Artefakt dem Staroflotski-Kasernen-Museum in Mykolajiw zu übergeben. Dort bestätigten Experten die Herkunft und rituelle Bedeutung des Fundes.

Foto: 123 бригада тероборони ЗСУ / Facebook
Weitere Artefakte – und menschliche Überreste
Eine genauere Untersuchung der Fundstelle brachte ein weiteres bedeutendes Objekt ans Licht: eine Oinochoe, ein griechischer Krug mit drei Ausgüssen, der üblicherweise bei Symposien – den rituellen Trinkgelagen im antiken Griechenland – verwendet wurde.
Sowohl die Amphore als auch die Oinochoe befanden sich in außergewöhnlich gutem Zustand, was darauf hindeutet, dass sie gezielt als Teil eines Bestattungsritus niedergelegt wurden.
Neben den Gefäßen wurden auch menschliche Überreste entdeckt, die mittlerweile an Museumsexperten zur weiteren Analyse übergeben wurden. Archäologen gehen davon aus, dass die Funde neue Erkenntnisse über die Bestattungspraktiken und kulturellen Einflüsse der Region liefern können, die einst ein wichtiger Knotenpunkt für Handel und Migration war.
Die zufällige Entdeckung hat weitere Forschungen und Erhaltungsmaßnahmen ausgelöst. Archäologen führen nun eine detailliertere Untersuchung der Umgebung durch, um das gesamte Ausmaß der Grabstätte zu erfassen und mögliche weitere historische Relikte zu sichern.