Startseite Wissenschaft Neue Studie: Liebe ist messbar – und sehr unterschiedlich

Neue Studie: Liebe ist messbar – und sehr unterschiedlich

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So tickt das Gehirn, wenn wir lieben.

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Liebe im MRT: Kann man Gefühle im Gehirn messen?

Liebe scheint oft ein Mysterium – tief, persönlich und kaum greifbar. Doch eine neue Studie der Universität Helsinki bringt wissenschaftliche Klarheit: Mit moderner Hirnforschung konnten Forscher zeigen, dass verschiedene Arten von Liebe im Gehirn messbar sind – und teils sehr unterschiedlich verarbeitet werden.

Das berichtet Freundin.

So lief die Studie: Liebe unter dem Scanner

Mithilfe funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersuchten die Wissenschaftler die Gehirnaktivität von Teilnehmern, während diese Fotos von Personen und Tieren betrachteten, zu denen sie emotionale Bindungen hatten. Dabei wurde unterschieden zwischen romantischer Liebe, elterlicher Liebe, Freundschaft und der Zuneigung zu Haustieren.

Romantik und Elternliebe lösen die stärksten Reaktionen aus

Die Ergebnisse waren eindeutig: Besonders bei romantischer Liebe und bei der Bindung zu den eigenen Kindern zeigte das Gehirn starke Aktivierungen. Freundschaft und Tierliebe führten zwar auch zu messbaren Reaktionen, diese waren jedoch weniger intensiv und betrafen andere Hirnareale.

Vier Hirnareale, die Liebe verarbeiten

Bei romantischer und elterlicher Liebe wurden vor allem vier Regionen aktiv:
Der Nucleus accumbens steuert unser Belohnungssystem und macht Liebe glücklich und motivierend.
Der ventromediale präfrontale Cortex hilft beim Aufbau sozialer Bindungen und Beziehungen.
Die Amygdala verarbeitet starke Emotionen wie Leidenschaft, Freude oder Angst.
Die Insula fördert unser Mitgefühl und sorgt für emotionale Nähe.

Freundschaft und Tierliebe – andere Pfade im Gehirn

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Auch die Liebe zu Freunden oder Haustieren wurde im Gehirn sichtbar, allerdings auf anderen Wegen. Die Intensität war geringer, und es waren teils andere Regionen beteiligt – ein Hinweis darauf, dass unser Gehirn jede Liebesform individuell einordnet und verarbeitet.

Warum diese Erkenntnisse wichtig sind

Die Studie zeigt: Liebe ist keine einheitliche Emotion, sondern ein komplexes Zusammenspiel biologischer Prozesse. Dieses Wissen könnte helfen, Beziehungen besser zu verstehen – etwa in der Psychotherapie oder Paarberatung. Auch emotionale Bindungsprobleme könnten so künftig gezielter behandelt werden.