Forscher entdecken Zusammenhang mit Depression.
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Zuckerhaltige Getränke gelten als Risikofaktor für Übergewicht und Diabetes. Doch eine neue deutsche Studie zeigt: Softdrinks könnten auch die Psyche belasten – vor allem bei Frauen. Entscheidend dabei ist die Rolle bestimmter Darmbakterien.
Zuckerhaltige Getränke: Ein unterschätztes Risiko für die Psyche?

Dass Softdrinks Zähnen und Figur schaden, ist bekannt. Doch nun zeigt eine deutsche Studie: Der Konsum von Cola, Limo & Co. könnte auch die psychische Gesundheit belasten – besonders bei Frauen.
FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke erklärt, welche Rolle dabei unser Darm und bestimmte Bakterienarten spielen.
Können Softdrinks Depressionen begünstigen?

Bisher galten Softdrinks vor allem als Risiko für Übergewicht und Diabetes. Doch immer mehr Studien deuten darauf hin, dass sie auch unsere mentale Gesundheit beeinflussen könnten.
Die aktuelle Untersuchung wollte klären, ob es einen biologischen Zusammenhang zwischen Softdrink-Konsum und Major Depression gibt – und welche Rolle das Darmmikrobiom dabei spielt.
Die Studie: 932 Teilnehmer aus Marburg und Münster

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Die Daten stammen aus der Marburg-Münster Affective Cohort Study (MACS).
Zwischen 2014 und 2018 wurden 932 Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt – darunter 405 Personen mit klinisch diagnostizierter schwerer Depression (68 % Frauen) sowie 527 gesunde Kontrollpersonen.
Die Teilnehmer kamen sowohl aus Hausarztpraxen als auch aus der Allgemeinbevölkerung.
Fokus auf zwei Bakterien: Eggerthella und Hungatella

Im Zentrum der Analyse standen zwei Darmbakterien-Gattungen, die mit psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden: Eggerthella und Hungatella.
Die Wissenschaftler wollten herausfinden, ob ein veränderter Bakterienanteil den Zusammenhang zwischen Softdrinks und Depression erklären kann – und ob es dabei geschlechtsspezifische Unterschiede gibt.
Deutlicher Effekt – aber nur bei Frauen

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Die Ergebnisse zeigen: Frauen, die regelmäßig Softdrinks konsumieren, haben ein deutlich höheres Risiko, an einer Depression zu erkranken. Im Gesamtdurchschnitt stieg das Risiko um acht Prozent – bei Frauen lag es sogar bei 17 Prozent.
Bei Männern hingegen konnte kein Zusammenhang festgestellt werden – weder beim Bakterienanteil noch bei den Symptomen.
Der Einfluss von Eggerthella im Darm

Laut Studienleiterin Dr. Sharmili Edwin Thanarajah könnten Veränderungen im Mikrobiom der Schlüssel sein.
Frauen mit hohem Softdrink-Konsum wiesen eine erhöhte Anzahl von Eggerthella-Bakterien auf – ein Mikroorganismus, der bereits in früheren Studien mit Depressionen in Verbindung gebracht wurde.
Kleine Bakterien, große Wirkung

Die Bakterien erklärten laut Analyse 3,8 % des Zusammenhangs mit der Diagnose und 5 % mit der Schwere der Symptome.
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Diese Zahlen wirken klein – doch bei einem so komplexen Krankheitsbild wie Depression ist das bemerkenswert. Denn: Jeder messbare biologische Faktor zählt.
Warum betrifft es nur Frauen?

Warum Männer nicht betroffen sind, ist noch unklar. Mögliche Erklärungen könnten hormonelle Unterschiede oder unterschiedliche Reaktionen des Immunsystems sein.
Fest steht: Der geschlechtsspezifische Effekt ist wissenschaftlich relevant und eröffnet neue Forschungsansätze.
Neue Wege für Prävention und Therapie

Dr. Rachel Lippert vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung sieht Potenzial:
„Mikrobiom-basierte Ansätze wie gezielte Ernährung oder probiotische Strategien könnten künftig helfen, depressive Symptome zu lindern.“
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Die Studie zeigt, wie eng Ernährung und Psyche zusammenhängen – und eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung.
Fazit: Die Psyche isst mit

Die Ergebnisse machen deutlich: Ernährung beeinflusst nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere seelische Gesundheit. Besonders Frauen sollten beim Konsum von Softdrinks achtsam sein.
Studienleiterin Edwin betont: „Das Mikrobiom ist durch Ernährung veränderbar – und damit ein potenzielles Therapieziel. Schon kleine Verhaltensänderungen können viel bewirken.“
Dieser Artikel wurde von Amalie Lynge erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde