Die Liste soll die USA vor den möglichen Konsequenzen für die US-Wirtschaft warnen, falls die laufenden Verhandlungen zwischen den USA und der EU nicht zu einem Abkommen führen.
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Die Liste soll die USA vor den möglichen Konsequenzen für die US-Wirtschaft warnen, falls die laufenden Verhandlungen zwischen den USA und der EU nicht zu einem Abkommen führen.
Die EU ist bereit zum Gegenschlag

Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation zu einer Liste von US-Importen gestartet, die im Falle eines Scheiterns der laufenden Verhandlungen zwischen der EU und den USA Gegenmaßnahmen der EU unterliegen könnten – sollte es nicht zu einem für beide Seiten vorteilhaften Ergebnis und der Abschaffung der US-Zölle kommen.
218 Seiten geballter Inhalt

Nur ein Übermensch könnte die vollständige Liste durcharbeiten: Sie umfasst 218 Seiten und deckt US-Waren im Wert von 95 Milliarden Euro ab. Doch einige Branchen sind besonders gefährdet, massive Verluste zu erleiden, falls kein Handelsabkommen zustande kommt.
Flugzeuge – 10,6 Milliarden Euro

Laut der Nachrichtenagentur AP dürfte es die Hersteller von Flugzeugen und Flugzeugteilen am härtesten treffen. Die kombinierten Zölle der EU auf diese Produkte belaufen sich auf fast 10,6 Milliarden Euro.
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Fahrzeugteile – 10,3 Milliarden Euro

Auch die Fahrzeugindustrie, insbesondere Zulieferer von Ersatzteilen, steht unter Druck. Die EU-Zölle für diese Branche summieren sich auf 10,3 Milliarden Euro.
Nüsse und Trockenfrüchte – 6,5 Milliarden Euro

Die Lebensmittelbranche ist ebenfalls betroffen: Nüsse und Trockenfrüchte stehen auf der Liste. Im Falle einer Umsetzung würden die EU-Zölle auf 6,5 Milliarden Euro steigen.
Fahrzeuge – 2 Milliarden Euro

Auch fertige Fahrzeuge, darunter Pkw und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge, sind nicht ausgenommen. Die geplanten EU-Zölle belaufen sich in dieser Kategorie auf 2 Milliarden Euro.
Wein, Bier, Spirituosen – 1,3 Milliarden Euro

Auch amerikanischer Wein, Spirituosen und Bier sind gefährdet, sollten sich die Handelskonflikte verschärfen. Die angekündigten EU-Zölle in dieser Branche betragen 1,3 Milliarden Euro.
Was Trump getan hat

Am sogenannten „Liberation Day“ Anfang April verhängte Donald Trump einen 20-prozentigen Zoll auf EU-Waren. Die EU reagierte mit der Ausarbeitung eigener Gegenmaßnahmen, setzte diese jedoch ebenso wie die USA für 90 Tage aus. Die nun veröffentlichte Liste ist nicht Teil der ursprünglichen Gegenmaßnahmen.
„Die EU bleibt voll engagiert“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte: „Die EU bleibt voll engagiert, um mit den USA verhandelte Lösungen zu finden. Wir glauben, dass es gute Abkommen zum Nutzen von Verbrauchern und Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks geben kann. Gleichzeitig bereiten wir uns weiterhin auf alle Eventualitäten vor, und die heute eingeleitete Konsultation wird uns bei dieser notwendigen Arbeit helfen.“
Pharmazeutika als nächstes Schlachtfeld

Die andauernden Handelsspannungen zwischen den USA und der EU könnten außer Kontrolle geraten. Die USA werden voraussichtlich bald Zölle auf weitere Produkte, wie etwa pharmazeutische Erzeugnisse, ankündigen – ein Schritt, den Trump als „massiv“ bezeichnet hat.
Koordination von 27 Mitgliedstaaten

Die EU-Kommission verwaltet im Namen der 27 Mitgliedsstaaten Handelsabkommen und -streitigkeiten. Die EU-Bevölkerung umfasst 449 Millionen Menschen – im Vergleich zu 340 Millionen in den USA.