Die Schulleiterin bestreitet, dass die Durchsuchung stattgefunden hat.
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Die Schulleiterin bestreitet, dass die Durchsuchung stattgefunden hat.
Was ist passiert?

Die indische Polizei hat eine Schulleiterin sowie eine Schulhelferin festgenommen, nachdem Berichte bekannt wurden, wonach mehrere Schülerinnen sich ausziehen mussten, um zu beweisen, dass sie nicht menstruierten. Das berichtet die BBC.
Der Vorfall soll sich in einem Dorf nahe Mumbai ereignet haben und hat landesweit Empörung bei Eltern und Menschenrechtsaktivisten ausgelöst.
10 bis 15 Mädchen überprüft

Die Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem die Mutter eines betroffenen Mädchens offiziell Anzeige erstattet hatte.
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Sie berichtete, dass ihre Tochter zu einer Gruppe von 10 bis 15 Schülerinnen gehörte, die sich nach dem Fund von Blutspuren auf der Schultoilette einer entwürdigenden Kontrolle unterziehen mussten.
Eltern protestieren und fordern Gerechtigkeit

Am Tag nach der mutmaßlichen Durchsuchung versammelten sich wütende Eltern vor der Schule und forderten harte Konsequenzen für die Verantwortlichen.
Ein im Netz kursierendes Video zeigt die Schulleiterin in einem heftigen Wortgefecht mit den Eltern – sie behauptet, es habe keine derartige Durchsuchung gegeben.
Mädchen vor der gesamten Schule bloßgestellt

Laut Polizeiangaben wurden Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 – im Alter von etwa 10 bis 16 Jahren – in einer Halle versammelt, wo eine Lehrkraft Bilder von blutverschmierten Wänden zeigte.
Die Schülerinnen sollten sich melden, falls sie ihre Periode hätten; anschließend wurden Handabdrücke derjenigen genommen, die sich gemeldet hatten.
Mädchen zum WC geführt und entkleidet

Mindestens 10 bis 15 Mädchen, die angaben, nicht zu menstruieren, wurden Berichten zufolge auf die Toilette gebracht und dort gezwungen, sich auszuziehen, um körperlich untersucht zu werden.
Eine Mutter berichtete, ihre Tochter sei angeschrien worden, weil sie keine Binde trug – obwohl sie nicht ihre Tage hatte. Das habe das Mädchen zutiefst beschämt.
Polizei ermittelt nach Kinderschutzgesetz

Die Polizei bestätigte, dass sie den Fall nach Gesetzen zum Schutz der körperlichen Unversehrtheit sowie nach dem strengen Kinderschutzgesetz „Protection of Children from Sexual Offences“ (Pocso Act) untersucht.
Auch weitere Lehrkräfte und Schulverantwortliche stehen unter Beobachtung.
Eltern berichten von traumatisierten Kindern

Mehrere Eltern sagten gegenüber der BBC, ihre Töchter seien emotional schwer belastet.
„Unsere Mädchen haben Angst. Das ist nicht nur ein Problem der Schule, sondern eine ernste Frage der Kindersicherheit“, so ein Vater, der staatliches Eingreifen und Aufklärung forderte.
Schule weist Vorwürfe trotz Elternerklärungen zurück

Trotz zahlreicher Aussagen von betroffenen Schülerinnen und deren Eltern bestreitet die Schulleiterin, eine Durchsuchung angeordnet oder erlaubt zu haben.
Konfrontiert mit den Anschuldigungen konnten Schulvertreter angeblich nicht erklären, warum so viele Schülerinnen ähnliche Aussagen machten.
Menstruation weiterhin Tabuthema in Indien

Der Vorfall macht erneut deutlich, wie tief das Stigma rund um die Menstruation in Teilen Indiens verankert ist. Mädchen und Frauen werden während ihrer Periode oft von religiösen, gesellschaftlichen und sogar schulischen Aktivitäten ausgeschlossen.
Not the First Case of Period Policing in Schools

Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Bereits 2017 wurden in einem Internat im Bundesstaat Uttar Pradesh 70 Mädchen von einer Aufseherin zum Entkleiden gezwungen.
Im Jahr 2020 wurden 68 Studentinnen eines Colleges in Gujarat durchsucht, weil sie ihre Periode nicht gemeldet hatten.