Ausländische Staatsbürger müssen künftig eine zusätzliche Gebühr von 250 US-Dollar (rund 230 Euro) zahlen, um in die Vereinigten Staaten zu reisen.
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Ausländische Staatsangehörige müssen künftig zusätzlich 250 US-Dollar (rund 230 Euro) zahlen, um in die Vereinigten Staaten zu reisen – und das noch bevor bestehende Visagebühren berücksichtigt werden.
Die Trump-Regierung erklärt, es gehe um bessere Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen – Kritiker befürchten jedoch, dass die Maßnahme mehr Schaden als Nutzen bringt.
Reisen in die USA wird deutlich teurer

Eine neue Regelung der Trump-Regierung führt eine verpflichtende Gebühr von 250 US-Dollar (ca. 230 Euro) ein – die sogenannte Visa Integrity Fee (Visaintegritätsgebühr).
Sie betrifft die Mehrheit der ausländischen Reisenden, die ein Visum benötigen, um in die USA einzureisen.
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Dazu zählen Tourist:innen, Geschäftsreisende, internationale Studierende und Zeitarbeitskräfte aus Ländern, die nicht am Visa Waiver Program (Programm zur visumfreien Einreise) teilnehmen.
Ein finanzielles Abschreckungsmittel

Die neue Gebühr wurde unauffällig in ein kürzlich verabschiedetes innenpolitisches Gesetzespaket integriert.
Sie kommt zusätzlich zu den regulären Visumantragsgebühren und soll als finanzielles Abschreckungsmittel gegen Visaüberziehungen und Betrug dienen.
Keine Ausnahmen vorgesehen

Im Gegensatz zu anderen Gebühren oder Bürgschaften sieht die neue Visa Integrity Fee keinerlei Ausnahmen vor.
Sie muss vollständig bei der Visaerteilung bezahlt werden – unabhängig von Alter, Reisezweck oder finanzieller Situation.
Zwar betont die Regierung, dass die Gebühr technisch rückerstattbar sei – allerdings nur, wenn die Reise vollständig abgeschlossen und sämtliche Visabedingungen eingehalten wurden.
Unklarer Rückerstattungsprozess

Wie genau die Rückerstattung funktioniert, ist jedoch bislang nicht klar.
Wie Einwanderungsanwalt Steven A. Brown in einem Blogeintrag erklärte, funktioniere die Gebühr momentan wie eine „rückzahlbare Kaution“ – allerdings ohne klare Vorgaben, wann und wie eine Erstattung erfolgen soll.
Ein Sprecher des Heimatschutzministeriums (DHS) räumte ein, dass es noch Abstimmungen zwischen verschiedenen Behörden brauche, bevor die Regel vollständig umgesetzt werden kann.
Das US-Außenministerium hat angekündigt, bald weitere Informationen auf seiner Visa-Website zu veröffentlichen.
Warum jetzt? Die Begründung der Regierung

Laut Trump-Regierung dient die Visa Integrity Fee der Stärkung der Einwanderungskontrolle, der Reduzierung von Visaüberziehungen und der Finanzierung der Grenzsicherung.
In einer Stellungnahme gegenüber CNN erklärte das Außenministerium, dass nicht erstattete Gebühren in den allgemeinen Haushalt der US-Regierung fließen sollen.
Für das Haushaltsjahr 2025 ist die Gebühr auf 250 US-Dollar (etwa 230 Euro) festgelegt. Der DHS-Minister kann diesen Betrag künftig jährlich anpassen, je nach Inflation und politischen Anforderungen.
Nicht alle sind überzeugt

Die Maßnahme stößt bereits auf starke Kritik – vor allem aus der US-Reise- und Tourismusbranche, die erhebliche Folgen für den internationalen Reiseverkehr befürchtet.
Erik Hansen, Senior Vice President für Regierungsbeziehungen bei der U.S. Travel Association, nannte die Gebühr einen „riesigen Rückschritt“.
144 % teurer

„Diese Gebühr, die zusätzlich zu bestehenden Visakosten erhoben wird, schafft eine unnötige finanzielle Hürde für internationale Gäste“, so Hansen.
Laut Schätzungen der U.S. Travel Association würde die neue Regelung die Vorkosten für eine USA-Reise um 144 % erhöhen.
„Selbst wenn die Gebühr theoretisch rückzahlbar ist – der Aufwand und die zusätzlichen Kosten werden viele Reisende abschrecken“, fügte er hinzu.
Gleichzeitig lobte die Organisation jedoch andere Aspekte des Gesetzespakets, etwa Investitionen in die Modernisierung der Zollabwicklung und der Flugverkehrskontrolle – Maßnahmen, die aus ihrer Sicht längst überfällig sind.
Was das für Reisende bedeutet

Für Bürger:innen aus Ländern, die nicht am Visa Waiver Program teilnehmen, bedeutet dies: Ein Visumantrag bleibt erforderlich – und die neue Gebühr kommt obendrauf.
Damit wird ein Großteil der ausländischen Reisenden von der Änderung direkt betroffen sein.
Reisenden wird geraten, die Website des US-Außenministeriums regelmäßig zu prüfen und die neuen Kosten bei der Reiseplanung für 2025 und darüber hinaus einzuplanen.