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8 historische Lehren, die erklären, warum Putins Krieg in der Ukraine ein solches russisches Desaster ist

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Man sollte meinen, Russland wüsste, wie es seine eigene Geschichte zu seinem Vorteil nutzen kann – tja …

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Man sollte meinen, Russland wüsste, wie es seine eigene Geschichte zu seinem Vorteil nutzen kann – tja …

Viertes Kriegsjahr

Was als schneller und durchschlagender Angriff auf die Ukraine gedacht war, hat sich seit dem russischen Großangriff im Februar 2022 zu einem zermürbenden Abnutzungskrieg entwickelt – nun bereits im vierten Jahr.

Hätte Putin das vorhersehen können?

Die kurze Antwort lautet: Ja. Und er hätte es gekonnt, indem er einfach ein Geschichtsbuch über Russland aufgeschlagen hätte.

Napoleon, Hitler – und jetzt Putin

Sowohl Napoleon als auch Hitler versuchten, Russland zu erobern. Beide Unternehmungen endeten in militärischen Katastrophen.

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Und viele der Probleme, mit denen sich Napoleon und Hitler konfrontiert sahen, erlebt nun auch Putin in der Ukraine.

Unterschiedlich, aber bemerkenswert ähnlich

Trotz aller Unterschiede im geopolitischen Kontext und Ausmaß ist Russland zwischen 2022 und 2025 auf eine Reihe derselben Probleme gestoßen, die schon Napoleon und Hitler bei ihren Feldzügen gegen Russland bzw. die Sowjetunion zum Verhängnis wurden.

1. Riesiges Territorium & überdehnte Versorgungslinien

Napoleons Grande Armée litt unter massiven Versorgungsengpässen, als sich ihre Nachschublinien tief nach Russland hinein erstreckten.

Schlechte Straßenverhältnisse führten zu enormen Verlusten bei Mensch und Tier.

Auch Hitlers Wehrmacht ging der Treibstoff aus, Munition fehlte – und der Vormarsch kam durch die Ausdehnung der Front und das unwegsame Gelände ins Stocken.

Der russische Einmarsch

Als russische Truppen Anfang 2022 in die Ukraine vordrangen, überrannten sie rasch ihre eigenen Nachschublinien – genau wie einst Napoleons Armee 1812 und Hitlers Truppen 1941.

In allen Fällen blieben Versorgungskonvois, Lebensmittellieferungen und Tanklaster hinter den schnellen Frontverbänden zurück – Koordinationsprobleme und Versorgungsmängel waren die Folge.

2. Unterschätzter Widerstand & Taktik der verbrannten Erde

1812 verbrannten russische Truppen systematisch ihr eigenes Land, um Napoleons Armee die Versorgung zu entziehen.

Im Zweiten Weltkrieg sabotierten sowjetische Partisanen die Nachschublinien, was die deutschen Streitkräfte zusätzlich überforderte.

Der russische Einmarsch

Auch in der Ukraine kamen ähnliche Taktiken zum Einsatz. Ukrainische Streitkräfte zerstörten gezielt Infrastruktur, um den russischen Vormarsch zu verlangsamen – eine Strategie mit historischen Wurzeln.

3. Harte Winter & unwegsames Gelände

Weder Napoleon noch Hitler waren auf das extreme russische Klima vorbereitet.

Napoleons Truppen wurden vom Winter vernichtet, Hitlers Einheiten blieben im Dezember 1941 vor Moskau stecken.

Der russische Einmarsch

Auch Russland selbst sah sich in der Ukraine mit der „Rasputiza“ – den berüchtigten Schlammperioden – und harten Winterbedingungen konfrontiert, was Operationen verlangsamte und Ausrüstung außer Gefecht setzte.

4. Strategische Selbstüberschätzung & Fehleinschätzungen

Napoleon plante einen raschen Vormarsch nach Moskau. Hitler glaubte, die sowjetische Hauptstadt binnen Wochen einnehmen zu können.

Stattdessen verstrickten sich beide in langwierige Kriege.

Der russische Einmarsch

Putin rechnete mit einem dreitägigen Blitzkrieg – nun zieht sich der Krieg ins vierte Jahr.

Der Versuch, Kiew im Handstreich zu nehmen, scheiterte am entschlossenen ukrainischen Widerstand.

5. Logistische Schwächen offenbaren innere Probleme

Napoleons Rückzug bedeutete das Ende der französischen Vormachtstellung in Europa.

Hitlers Niederlage an der Ostfront markierte den Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs.

Der russische Einmarsch

Auch Russlands Krieg gegen die Ukraine offenbart gravierende Mängel in Planung, Logistik und Nachschub – zusätzlich verschärft durch internationale Sanktionen.

6. Geheimdienstversagen & Gruppendenken

Weder Napoleon noch Hitler erkannten die Widerstandskraft ihrer Gegner.

Im Zweiten Weltkrieg unterschätzte der deutsche Geheimdienst massiv die sowjetische Kapazität zur Mobilisierung.

Der russische Einmarsch

Auch Putins Entscheidungen wirken isoliert. Die rasche Mobilmachung der Ukraine und die einheitliche Reaktion des Westens wurden offenbar nicht einkalkuliert.

Möglicherweise trug der scheinbar mühelose Anschluss der Krim 2014 dazu bei, dass Putin den ukrainischen Widerstand unterschätzte.

7. Abnutzungskrieg & moralischer Verfall

Napoleon verlor Hunderttausende Männer beim Rückzug aus Russland.

Hitlers Ostfeldzug forderte Millionen Tote – der Krieg geriet zum zermürbenden Stellungskrieg.

Der russische Einmarsch

Auch in der Ukraine – etwa in Bachmut – entwickelt sich ein klassischer Abnutzungskrieg. Die Verluste sind enorm, die Moral innerhalb der russischen Truppen bröckelt. Berichte über interne Gewaltanwendung gegen eigene Soldaten häufen sich.

Schätzungen zufolge hat Russland seit Februar 2022 bereits über eine Million Soldaten verloren.

8. Internationale Isolation & diplomatischer Rückschlag

Napoleons Niederlage führte zur Bildung einer breiten Koalition gegen ihn.

Hitlers Rückschläge an der Ostfront stärkten den Zusammenhalt der Alliierten – bis zur bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands.

Der russische Einmarsch

Auch heute führt der Krieg in der Ukraine zur außenpolitischen Isolation Russlands. Die NATO rückt enger zusammen, neutrale Staaten wenden sich dem Westen zu, Sanktionen treffen Wirtschaft und Gesellschaft.

Ignorierte Lehren der Geschichte

Napoleon und Hitler ignorierten die historischen Lehren über die russische Widerstandskraft – Putin wiederholt diesen Fehler.

Flüsse, Schlamm, Winter und der ungebrochene nationale Wille – was einst Russland rettete, beeinflusst auch heute maßgeblich den Kriegsverlauf.

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