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Einheit 731: Die düsterste Forschungseinheit, von der Sie noch nie gehört haben

Unit 731, complex
Bulletin of Unit 731, Public domain, via Wikimedia Commons

WARNUNG: Der folgende Text enthält explizite verstörende Beschreibungen. Leserdisziplin und Vorsicht sind geboten.

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WARNUNG: Der folgende Text enthält explizite verstörende Beschreibungen. Leserdisziplin und Vorsicht sind geboten.

Eine geheime Einheit des Bösen

Einheit 731 war eine geheime Abteilung der Kwantung-Armee Japans. Offiziell trug sie den harmlos klingenden Namen „Abteilung zur Seuchenbekämpfung und Wasseraufbereitung“ und operierte zwischen 1936 und 1945 im besetzten Mandschurien.

Tatsächlich diente sie als verdecktes Labor für biologische Kriegsführung und grausame Menschenversuche.

Ein Visionär – und späterer Kriegsverbrecher

Die Leitung hatte Generalleutnant Shirō Ishii, ein ausgebildeter Mikrobiologe, der glaubte, mit biologischen Waffen Japans Vorherrschaft sichern zu können.

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Er führte das Programm bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945.

Menschenversuche in unvorstellbarem Ausmaß

Laut der Website allthatsinteresting.com wurden zwischen 3.000 und 14.000 Gefangene – vor allem chinesische Zivilisten, aber auch Koreaner, Russen und alliierte Kriegsgefangene – Opfer grausamer Experimente:

Vivisektionen ohne Betäubung, Erfrierungstests, Organentnahmen und Simulationen von Höhenflügen gehörten zum Alltag.

Erzwungene Schwangerschaften

Eine der unmenschlichsten Praktiken von Einheit 731 war die gezielte Schwangerschaft weiblicher Gefangener – durch künstliche Befruchtung oder Vergewaltigung.

Ziel war es, sogenannte vertikale Übertragungen von Krankheiten – insbesondere Syphilis – von Mutter auf Kind zu untersuchen.

Krankheiten als Waffe

Mehrere Berichte dokumentieren, wie die Einheit ihre Opfer gezielt mit Pest, Milzbrand, Cholera, Typhus und anderen Erregern infizierte.

Die biologischen Waffen wurden unter anderem durch mit Flöhen verseuchte Bomben sowie kontaminierte Lebensmittel und Wasserquellen eingesetzt – mit verheerenden Folgen.

Todesopfer: Tausende – oder Hunderttausende?

Während in den Labors 3.000 bis 14.000 Gefangene starben, schätzen Historiker, dass durch die biologischen Angriffe der Einheit bis zu 200.000 Zivilisten, vor allem in China, ums Leben kamen.

Straffreiheit für Verbrechen

Nach Japans Kapitulation gewährte die US-Besatzungsbehörde unter General MacArthur Ishii und seinen Kollegen Straffreiheit – im Austausch für ihre Daten zur biologischen Kriegsführung.

Eine strafrechtliche Verfolgung fand nie statt.

Die Anlagen von Einheit 731 wurden noch vor Kriegsende zerstört, um Beweise zu vernichten.

Jahrzehntelanges Schweigen

Das ganze Ausmaß der Verbrechen blieb jahrzehntelang im Dunkeln. In Japan wurde das Thema weitgehend tabuisiert.

In westlichen Ländern verhinderten Geheimhaltungen der USA bis in die 1980er- und 1990er-Jahre eine öffentliche Aufarbeitung – so ein Bericht der Datenbank EBSCO.

Überlebende brechen das Schweigen

Wie The Times berichtet, äußerten sich einige Überlebende aus den Reihen der Einheit später öffentlich. Sie schilderten schockierende Einzelheiten über Vivisektionen und gezielte Infektionen, die sie selbst miterlebten.

Doch viele dieser Zeugen wurden von heutigen Nationalisten diffamiert oder von ihren Familien verstoßen.

Chinas Gedenkstätte für die Opfer

Die ehemaligen Gebäude der Einheit 731 im chinesischen Harbin wurden in ein Museum umgewandelt, das die grausamen Experimente dokumentiert.

Detaillierte Ausstellungen und Berichte von Überlebenden dienen heute der öffentlichen Aufklärung und dem Gedenken.

Gericht bestätigt: Es geschah wirklich

Im Jahr 2002 stellte ein Gericht in Tokio offiziell fest, dass die japanischen Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs tatsächlich begangen wurden.

Gleichzeitig wies es jedoch Entschädigungsforderungen der Opfer und ihrer Familien mit dem Verweis auf frühere Friedensverträge zurück.

Eine schmerzliche diplomatische Wunde

Eine umfassende staatliche Entschuldigung seitens Japans ist bis heute ausgeblieben.

Vereinzelt leugnen oder verharmlosen Historiker und Politiker die Taten – was bis heute die Beziehungen insbesondere zu China und Südkorea belastet.

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