Eine Razzia förderte 11.000 Schuss Munition, 83 Schusswaffen und 16 Sprengsätze zutage.
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Eine Razzia förderte 11.000 Schuss Munition, 83 Schusswaffen und 16 Sprengsätze zutage.
Was ist passiert?

Die Behörden in Kanada haben vier Männer festgenommen, die verdächtigt werden, eine regierungsfeindliche Miliz gründen und Land in Quebec gewaltsam besetzen zu wollen.
Unter den Angeklagten befinden sich zwei aktive Mitglieder des Militärs – ein Hinweis auf die Ernsthaftigkeit und ungewöhnliche Natur des Falls.
Noch nie dagewesener Waffenfund

Die Royal Canadian Mounted Police (RCMP) entdeckte nach eigenen Angaben das größte Waffen- und Sprengstofflager, das jemals im Rahmen einer Terrorismusermittlung in Kanada sichergestellt wurde.
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Unter den sichergestellten Gegenständen befanden sich Sturmgewehre, Sprengstoffe und militärische Ausrüstung.
Die Beschuldigten und die Anklagepunkte

Die drei Hauptverdächtigen – Marc-Aurèle Chabot, Simon Angers-Audet und Raphaël Lagacé, alle Mitte 20 – wurden wegen Unterstützung terroristischer Aktivitäten angeklagt.
Ein vierter Mann, Matthew Forbes, 33 Jahre alt, wurde wegen des Besitzes von Waffen und Sprengstoffen angeklagt.
Militärisches Training und Aufklärungsmissionen

Nach Angaben der Polizei nahmen die Verdächtigen an umfangreichen Trainings teil, die militärischen Operationen ähnelten.
Die Übungen umfassten Hinterhalt-Taktiken, Schießtrainings, Überlebenstraining und Erkundungsmissionen – alles mit dem Ziel, eine Miliz zu gründen.
Razzien fördern Sprengstoff, Waffen und Munition zutage

Bei Durchsuchungen in Quebec Anfang 2024 wurden 16 Sprengsätze, 83 Schusswaffen, über 11.000 Schuss Munition und taktische Ausrüstung gefunden.
Die Behörden bezeichneten das Ausmaß des Fundes als „enorm und beispiellos“.
18 Monate verdeckte Ermittlungen

Obwohl die Waffen bereits im Januar 2024 entdeckt wurden, erfolgten die Festnahmen erst kürzlich – nach einer 18 Monate langen Ermittlung.
Die Untersuchung wurde vom „Integrated National Security Enforcement Team“ der RCMP geleitet, unterstützt von der örtlichen Polizei.
Motivation und Ziele bleiben unklar

Zwar gaben die Behörden an, dass die Männer geplant hätten, Land gewaltsam zu besetzen, doch wurden weder konkrete Ziele noch eine ideologische Motivation der Gruppe bekannt gegeben.
Das Fehlen einer klaren Agenda wirft zusätzliche Fragen über das tatsächliche Gefahrenpotenzial auf.
Hinweise auf Rekrutierung in sozialen Netzwerken

Die Polizei veröffentlichte auch Bilder aus sozialen Medien, die mit den Beschuldigten in Verbindung stehen. Sie deuten auf Versuche hin, weitere Personen für die geplante Miliz zu rekrutieren.
Die Beiträge zeigten paramilitärische Darstellungen und Sprache, die offenbar gezielt regierungsfeindliche Personen ansprechen sollten.
Experten warnen vor zunehmendem inländischem Extremismus

Sicherheitsexpertin Jessica Davis bezeichnete das Waffenlager als „einen der größten vereitelten Anschlagspläne in NATO-Staaten“ und betonte, dass die eigentliche Bedrohung in Kanada heutzutage nicht von ausländischen Terrorgruppen ausgehe, sondern von ideologisch motivierten Extremisten im Inland.
Gerichtsverfahren eingeleitet

Alle vier Angeklagten erschienen am Dienstag vor Gericht in Quebec. Bisher haben sie keine Schuld eingestanden, und die Vorwürfe wurden noch nicht gerichtlich geprüft.
Der Fall hat in Kanada eine breitere Diskussion über hausgemachten Extremismus und die Rolle der Online-Radikalisierung ausgelöst.