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8 Urlaubsorte in Europa, an denen man Putins Propagandisten treffen könnte

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Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Die Heuchelei ist ebenso offensichtlich wie schamlos.

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Die Heuchelei ist ebenso offensichtlich wie schamlos.

Kreml-Propagandisten an Europas Stränden

Während sie in russischen Staatsmedien lautstark gegen den Westen wettern, machen viele der bekanntesten Kreml-Propagandisten still und heimlich Urlaub – oder leben sogar – in genau den Ländern, die sie öffentlich verteufeln.

Eine Recherche von The Insider deckt einen eklatanten Widerspruch auf: scharfe antiwestliche Rhetorik zu Hause, aber ein Faible für Europas Strände, Villen und Luxuswohnungen im Ausland.

Paris ruft: Anatoly Kuzicevs französische Liaison

Anatoly Kuzicev, Co-Moderator der kremlnahen Talkshow „Time Will Tell“, kritisiert regelmäßig westliche Werte im russischen Fernsehen. Doch Reisedaten belegen, dass er Paris häufig besucht – ebenso wie Amsterdam, Barcelona, Venedig und sogar die USA.

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Trotz seiner aggressiven Rhetorik, etwa gegen Macron auf Telegram, kehrt Kuzicev immer wieder in die europäischen Städte zurück, die er offiziell verachtet.

Spaniens Costa Brava: Mikhail Demins Mittelmeer-Refugium

Mikhail Demin, Chef von TPO Red Media (Teil von Gazprom-Media), besitzt vier Immobilien in Spanien – darunter ein Penthouse in Barcelona und eine Villa mit Pool in Lloret de Mar.

Obwohl sein Arbeitgeber von den USA und Kanada sanktioniert ist, bleibt Demin von EU-Sanktionen verschont und genießt sein spanisches Immobilienvermögen – während er zu Hause die offizielle Kreml-Linie verbreitet.

Propaganda und Pasta: Alexander Zharov in Italien

Alexander Zharov, mächtiger Leiter von Gazprom-Media und früher Chef der russischen Medienaufsicht, scheint Italien besonders zu schätzen.

Reisedaten zeigen häufige Aufenthalte in Rom, Neapel und Pisa. Zharov, der fast 13.000 Dollar am Tag verdient, leitet eine massive Propagandamaschinerie – entspannt sich aber gern in den Kulturmetropolen Europas, das er offiziell kritisiert.

Kroatische Auszeiten: Ekaterina Avalianis Adria-Fluchten

REN-TV-Produktionsleiterin Ekaterina Avaliani postete sonnige Urlaubsfotos aus Split, Kroatien, auf Instagram. Früher bei VGTRK, arbeitet sie heute bei einem Sender mit Verbindungen zu Kreml-Finanzier Juri Kowaltschuk.

Ihre Reiseliste umfasst Griechenland, die Schweiz, Estland und Italien – nicht gerade die Route einer überzeugten Feindin des „russophoben“ Westens.

Schweizer Auszeiten: Sergei Zenin und Genfer Zurückgezogenheit

Trotz seiner Rolle als angeblicher „Kriegsberichterstatter“ für Rossiya-1 reist Sergei Zenin regelmäßig nach Genf, wo seine Schwiegereltern leben. Auch seine Frau, Katerina Abramova, ist Teil der kremlnahen Medienwelt.

Gemeinsam pendeln sie zwischen Luxus in Moskau und der Neutralität der Schweiz – während sie im russischen Fernsehen die „Dekadenz des Westens“ verurteilen.

Berlin ruft: Vladimir Kondratievs deutsche Verbindungen

Vladimir Kondratiev, einst ein bekanntes Gesicht bei Putins Pressekonferenzen, hat enge Bindungen zu Deutschland.

In den 90ern leitete er das NTV-Büro in Deutschland und reist bis heute regelmäßig nach Berlin – trotz anti-deutscher Berichterstattung seines Senders. Putin gratulierte ihm sogar persönlich zu runden Geburtstagen – trotzdem bleibt Deutschland eine seiner bevorzugten Destinationen.

Münchner Treffen und mediterrane Rückzugsorte

Die Strände und Prachtstraßen Südeuropas beherbergen nicht nur Touristen.

Darya Pugacheva (Gazprom-Media) und Moderator Dmitry Guberniev wurden in München gesehen. Alexander Gordon, bekannt für seine Kritik am Westen im russischen Fernsehen, bevorzugt hingegen Barcelona und Málaga.

Ihre Urlaubsgewohnheiten erzählen eine Geschichte, die ihre Sendungen verschweigen.

Griechische Auszeiten: Sonne, Meer und Staatsfernsehen

Athen, Heraklion und Thessaloniki sind beliebte Reiseziele für viele russische Mediengesichter.

Dazu zählen: Anastasia Chernobrovina („Morgen in Russland“), VGTRK-Vize Igor Schestakow und REN-TV-Moderator Pyotr Marcenko.

Alle drei verteidigen vehement die Kreml-Linie – doch wenn es um Sonne und Gastfreundschaft geht, zieht es sie ausgerechnet in das NATO-Mitglied Griechenland.

Sanktionen? Gilt nicht für alle

Während einige kremlnahe Medien sanktioniert sind, können viele prominente Propagandisten weiterhin unbehelligt durch Europa reisen.

Mindestens 70 dieser öffentlichkeitswirksamen Figuren stehen nicht auf der EU-Sanktionsliste – und genießen somit Urlaube und Immobilien in Ländern, die sie als moralisch und politisch bankrott bezeichnen.

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