Der ungarische Premierminister behauptet, dass der ukrainische Geheimdienst eine beispiellose Operation gegen Ungarn durchgeführt habe.
Gerade lesen andere
In den letzten Tagen haben sich die Spannungen zwischen Ungarn und der Ukraine deutlich verschärft, begleitet von schwerwiegenden gegenseitigen Anschuldigungen.
Während diplomatische Beobachter die Lage aufmerksam verfolgen, rückt erneut das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Budapest und Kiew in den Fokus.
Orbán verurteilt angebliche Operation des ukrainischen Geheimdienstes
Der ungarische Premierminister Viktor Orbán beschuldigte öffentlich den ukrainischen Geheimdienst, einen beispiellosen Angriff auf Ungarns Streitkräfte gestartet zu haben.
Lesen Sie auch
Orbán äußerte sich dazu in einem Video, das er auf seiner offiziellen Facebook-Seite veröffentlichte, im Anschluss an eine Dringlichkeitssitzung des ungarischen Nationalen Sicherheitsrates, wie Digi24 berichtet.
Orbán behauptete, die mutmaßliche Operation sei darauf ausgelegt gewesen, ein geplantes ungarisches Referendum über den EU-Beitritt der Ukraine zu sabotieren. Zudem warf er Mitgliedern der ungarischen Opposition vor, mit ukrainischen Agenten zusammenzuarbeiten.
„So etwas hat es in unserer Geschichte noch nie gegeben. Wir müssen damit rechnen, dass der ukrainische Geheimdienst bis zum Abschluss der Umfrage weitere Schritte unternehmen wird“, sagte Orbán. „Die ungarischen Geheimdienste sind darauf vorbereitet.
Trotz der Vorwürfe bekräftigte Orbán, dass Ungarn an dem geplanten Referendum festhalten werde. Er betonte: „Weder Brüssel noch Kiew können für das ungarische Volk entscheiden.“
Ungarns umstrittenes Referendum
Orbán kündigte das Referendum erstmals im März an und forderte die ungarischen Bürger auf, ihre Meinung darüber abzugeben, ob die Ukraine der Europäischen Union beitreten solle.
Obwohl die Abstimmung rechtlich nicht bindend ist, wird erwartet, dass Budapest das Ergebnis nutzt, um seine politische Haltung bei den Verhandlungen mit der EU zu untermauern.
Orbán argumentierte, dass ein EU-Beitritt der Ukraine der ungarischen Wirtschaft schaden würde. Aktuelle Umfragen deuten jedoch darauf hin, dass eine Mehrheit der Ungarn die Mitgliedschaft der Ukraine unterstützt.
Berichten zufolge prüft die EU derzeit Möglichkeiten, ein mögliches ungarisches Veto bei den Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine zu umgehen.