Tschechischer Premierminister bekräftigt: Keine europäischen Truppen werden in die Ukraine entsandt

Jasper Bergmann

32 Wochen vor

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01/03/2024
Welt
Foto: Alexandros Michailidis / Shutterstock.com
Foto: Alexandros Michailidis / Shutterstock.com
'Keine europäischen Truppen werden in die Ukraine entsandt'.

Der tschechische Premierminister Petr Fiala hat entschieden erklärt, dass "niemand in Europa" vorhat, Truppen in die Ukraine zu entsenden und damit die Haltung europäischer Nationen zur militärischen Beteiligung in der Region klarstellt.

Laut der tschechischen Nachrichtenagentur CTK, die sich auf Fialas Äußerungen bezieht, wie von European Pravda berichtet, kam diese Aussage im Rahmen von Diskussionen beim Pariser Gipfel zur Unterstützung der Ukraine auf. Dort hatte der französische Präsident Emmanuel Macron den potenziellen Nutzen von Soldaten aus Ländern wie Frankreich auf ukrainischem Boden vorgeschlagen, allerdings nicht für Kampfeinsätze, sondern für Ausbildungszwecke.

Fiala gab Macrons Vorschlag wieder, betonte jedoch, dass die Mehrheit der Teilnehmer des Pariser Gipfels die Idee, Truppen zu entsenden, schnell verworfen hat, mit der Übereinkunft, dass dieses Thema nicht weiter diskutiert oder in Betracht gezogen wird. "Dies ist kein Diskussionsthema, da die Idee für die überwiegende Mehrheit der Länder inakzeptabel ist", unterstrich Fiala und machte deutlich, dass die Entsendung europäischer Truppen in die Ukraine vom Tisch ist.

Auf Anfragen, einschließlich der Frage, ob tschechische Diplomaten im Voraus über die Tagesordnung des Gipfels informiert worden waren, wollte Fiala keine spezifischen Details preisgeben, versicherte jedoch, dass alle notwendigen Informationen bereitgestellt wurden. Er riet davon ab, überzureagieren oder unnötige Alarmstimmung über Vorschläge zu verbreiten, die nicht in der Weise unterbreitet wurden, wie einige sie interpretieren könnten.

Hintergrund und internationale Reaktionen

Die meisten NATO-Mitgliedstaaten, einschließlich wichtiger Nationen wie Deutschland, Großbritannien und die USA, haben bereits ausgeschlossen, ihre Truppen in die Ukraine zu entsenden. Dennoch erhielt die von Macron angestoßene Diskussion Anerkennung vom litauischen Außenminister Gabrielius Landsbergis und Unterstützung von der estnischen Premierministerin Kaja Kallas für das Konzept westlicher Militärpersonal in der Ukraine in nicht-kämpfender Rolle.

Moskau hat jedoch vehement gegen Macrons Vorschläge protestiert und gewarnt, dass jede Entsendung westlicher Streitkräfte in die Ukraine unweigerlich zu einem direkten Konflikt zwischen Russland und der NATO führen würde. Macron seinerseits bekräftigte, dass seine Kommentare zum Krieg in der Ukraine, einschließlich der umstrittenen Idee der Entsendung westlicher Truppen, mit Bedacht gemacht wurden, um die komplexe geopolitische Landschaft zu navigieren, ohne die Spannungen zu verschärfen.