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Für Ukraine bestimmte Waffe geht an US-Truppen

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Wikimedia Commons

Das Pentagon hat wichtige Raketenteile, die ursprünglich für die Ukraine bestimmt waren, stattdessen an US-Truppen geschickt.

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Das US-Militär hat beschlossen, ein zentrales Waffenteil – das von der Ukraine zum Abschuss russischer Drohnen verwendet wird – an amerikanische Streitkräfte im Nahen Osten weiterzugeben.

Dieser Schritt hat laut dem Zeitung The Wall Street Journal viele Abgeordnete in Washington verärgert.

Bei dem Teil handelt es sich um eine Zündvorrichtung, die Raketen zur Explosion bringt, wenn sie sich in der Nähe von feindlichen Drohnen befinden.

Diese Zünder wurden bereits für die Ukraine beschafft und haben dabei geholfen, ukrainische Städte gegen die zunehmenden Drohnenangriffe Russlands zu verteidigen.

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Nun sollen sie US-Truppen dienen, um amerikanische Militärstützpunkte – vor allem im Nahen Osten – zu schützen.

Warum die Zünder wichtig sind

Die Ukraine setzt diese Zünder in lasergelenkten Raketen ein.

Wenn eine Rakete sich einer Drohne nähert, sorgt der Zünder dafür, dass sie im richtigen Moment explodiert – eine sehr effektive Methode, um anfliegende Drohnen zu zerstören.

Die ehemalige US-Verteidigungsbeamtin Celeste Wallander erklärt, dass die Ukraine auf diese Technologie angewiesen ist, um ihre Bevölkerung zu schützen.

Sie betont jedoch auch, dass US-Truppen im Nahen Osten mittlerweile ebenfalls erheblichen Drohnenbedrohungen ausgesetzt sind – unter anderem durch Huthi-Milizen und möglicherweise den Iran.

Kritiker fordern Aufklärung

Die Entscheidung wurde im Mai von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth getroffen, der Senat wurde jedoch erst vergangene Woche stillschweigend darüber informiert.

Kritiker im Kongress bemängeln, dass ihnen nicht mitgeteilt wurde, wie dringend die US-Truppen die Zünder benötigten – oder wie sehr das Fehlen dieser Teile die ukrainische Verteidigung schwächen könnte.

„Es ist kaum zu glauben, dass der Ukraine gerade jetzt diese wichtige Waffe vorenthalten wird“, sagte ein demokratischer Mitarbeiter dem Wall Street Journal. „Ohne eine klare Begründung wirkt das fast wie eine Bestrafung.“

Zusätzliche Spannungen entstehen dadurch, dass Hegseth vergangene Woche ein internationales Treffen zur Militärhilfe für die Ukraine ausgelassen hat – das erste Mal seit Beginn des Krieges, dass ein US-Verteidigungsminister ein solches Treffen versäumt hat.

Ukraine sieht sich verstärkten Drohnenangriffen gegenüber

Laut ukrainischen Geheimdiensten produziert Russland derzeit etwa 300 Drohnen pro Tag.

Im Mai kam es zu den bislang größten Drohnenangriffen des Krieges – mit Hunderten von Angriffen auf Städte und Energieanlagen.

Dies macht den Verlust dieser Raketenteile besonders besorgniserregend für die Ukraine, die seit Beginn der entsprechenden Beschaffungen unter der Biden-Regierung regelmäßig mit den Zündern beliefert wurde. Weitere Lieferungen waren für dieses und nächstes Jahr geplant.

Unterstützer der Ukraine im US-Kongress fordern nun mehr Informationen.

Sie befürchten, dass die USA der Ukraine nicht mehr die notwendige Unterstützung bieten – gerade jetzt, wo Russland seine Angriffe intensiviert.

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