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„Allenfalls handelt es sich um Hunderte“ – Russland hat möglicherweise gerade die Entführung ukrainischer Kinder eingeräumt

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Fast 20.000 ukrainische Kinder gelten als verschleppt – doch die tatsächliche Zahl könnte doppelt so hoch sein.

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Fast 20.000 ukrainische Kinder gelten als verschleppt – doch die tatsächliche Zahl könnte doppelt so hoch sein.

Was passiert?

Russland hat möglicherweise erstmals eingeräumt, ukrainische Kinder aus den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine verschleppt zu haben.

Die Liste

Während der Friedensgespräche am Montag in Istanbul, Türkei, übergab die ukrainische Delegation eine Liste mit 400 Namen entführter Kinder und forderte deren Rückführung.

Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj schlug die russische Delegation vor, über die Rückgabe von etwa zehn dieser Kinder zu verhandeln.

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„Allenfalls Hunderte“

Wie United24 Media berichtet, sagte die ukrainische Delegation, Russland habe insgesamt 20.000 Kinder entführt. Die russische Seite habe demnach entgegnet:

„Allenfalls handelt es sich um Hunderte.“

Bedeutendes Eingeständnis

Präsident Selenskyj betonte, dass diese russische Aussage ein seltenes Eingeständnis der Entführungen ukrainischer Kinder darstellt.

Zynisch abgewiesen

Laut United24 Media wies der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski die ukrainische Bitte um Rückgabe der Kinder zynisch zurück – als eine „Show für sentimental veranlagte alte Damen“.

Nahezu 20.000 Kinder bestätigt

Nach Angaben der Yale School of Medicine wurden bislang über 19.000 ukrainische Kinder nach Russland deportiert. Die Experten betonen jedoch, dass die tatsächliche Zahl vermutlich deutlich höher liegt.

In vielen Fällen werden die Kinder gewaltsam von ihren Familien getrennt und russischen Pflegefamilien zur Adoption übergeben.

Andere werden in sogenannte Umerziehungslager gebracht, in denen sie auch militärisch geschult werden.

Haftbefehl gegen Putin

Im März 2023 erließ der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie gegen Russlands Beauftragte für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa. Beiden wird vorgeworfen, für die Verschleppung ukrainischer Kinder strafrechtlich verantwortlich zu sein.

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