Startseite Nachrichten Friedensgespräche dauerten kaum eine Stunde: Das sind die Forderungen Russlands...

Friedensgespräche dauerten kaum eine Stunde: Das sind die Forderungen Russlands und der Ukraine

Zelensky Putin
President's Office

Der türkische Präsident schlägt ein Treffen zwischen Selenskyj, Putin und Trump in der Türkei vor.

Gerade lesen andere

Der türkische Präsident schlägt ein Treffen zwischen Selenskyj, Putin und Trump in der Türkei vor.

Was ist passiert?

Am Montag trafen sich Delegationen aus der Ukraine und Russland in Istanbul, Türkei, um die Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand oder gar einen Friedensvertrag fortzusetzen.

Knapp eine Stunde

Die Verhandlungen dauerten kaum eine Stunde – ein deutliches Zeichen dafür, wie weit die beiden Seiten noch voneinander entfernt sind.

Ukrainische Forderungen

Vor Beginn der Gespräche veröffentlichte die Ukraine einen Entwurf für ein Friedensabkommen mit Russland.

Lesen Sie auch

Zu den Forderungen gehörten ein persönliches Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin, ein 30-tägiger Waffenstillstand sowie ein Gefangenenaustausch.

Russische Forderungen durchgesickert

Nach Abschluss der Gespräche am Montag wurde ein internes russisches Memo geleakt, das die Forderungen Moskaus enthält. Daraus wird deutlich, dass die Positionen weiterhin meilenweit auseinanderliegen.

Große Gebietsabtretungen

Laut Reuters beinhalten die russischen Forderungen, dass Moskau den Krieg nur beenden würde, wenn die Ukraine große Teile ihres Staatsgebiets aufgibt.

Konkret verlangt Russland, dass die Ukraine die annektierte Krim als russisches Staatsgebiet anerkennt – ebenso wie vier Regionen im Osten der Ukraine.

Option 1

Der geleakte russische Text enthält laut Reuters zwei mögliche Optionen, unter denen Russland einem Friedensabkommen zustimmen würde.

Die erste Option sieht einen vollständigen Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus den von Russland annektierten Gebieten vor.

Option 2

Die zweite Option würde erfordern, dass die Ukraine sämtliche ausländische Militärhilfe ablehnt und keine militärischen Umgruppierungen mehr vornimmt.

Außerdem beinhaltet diese Option die Forderung, innerhalb von 100 Tagen Wahlen in der Ukraine abzuhalten.

Beide Optionen gelten aus ukrainischer Sicht als inakzeptabel.

2–3-tägiger Waffenstillstand

Die russische Delegation schlug jedoch einen begrenzten Waffenstillstand von 2–3 Tagen in bestimmten Frontabschnitten vor.

Ziel dieses Waffenstillstands sei es, die Leichen gefallener Soldaten zu bergen.

Gefangenenaustausch vereinbart

Trotz der erheblichen Differenzen einigten sich beide Seiten auf einen Gefangenenaustausch sowie die Rückführung der Leichen gefallener Soldaten.

Teil des Austauschs sind alle Kranken, Schwerverletzten sowie alle unter 25 Jahre alten Gefangenen.

12.000 Leichen sollen zurückgeführt werden

Im Rahmen der Rückführung von Gefallenen verpflichteten sich beide Seiten, jeweils 12.000 Leichen auszutauschen.

Entführte Kinder

Die Ukraine übergab zudem eine Liste mit 400 ukrainischen Kindern, die aus den besetzten Gebieten nach Russland verschleppt worden seien, und forderte deren Rückführung.

Selenskyj erklärte, dass die russische Delegation bei Vorlage der 400 Namen die Bereitschaft zeigte, über die Rückgabe von etwa zehn Kindern zu sprechen.

Russland hat die Entführung ukrainischer Kinder wiederholt bestritten.

Wie geht es weiter?

Nach den Gesprächen am Montag schlug der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ein Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj, Wladimir Putin und Donald Trump in der Türkei vor.

Selenskyj erklärte, er sei bereit, Putin und Trump in der Türkei zu treffen. Von Putin gibt es bislang keine Stellungnahme zu dem Vorschlag.

Lesen Sie auch

Fandest du den Artikel interessant? Teile ihn hier. Artikel teilen: