Marineinfanteristen werden innerhalb von zwei Tagen in Los Angeles eingesetzt – und sie werden die Befugnis haben, Bürger festzunehmen

Eine Fläche von über einer Quadratmeile im Zentrum von Los Angeles steht ebenfalls unter Ausgangssperre.

Was geschieht gerade?

Am Mittwoch erlebte Los Angeles bereits den sechsten Tag in Folge mit Protesten. Während die meisten Demonstrationen friedlich verliefen, kam es vereinzelt zu Ausschreitungen und Gewaltausbrüchen.

Nationalgarde im Einsatz

Bereits am Samstag, einen Tag nach Beginn der Proteste, rief Präsident Donald Trump die Nationalgarde nach Los Angeles.

Zunächst wurden 2.000 Mitglieder entsandt, später kamen weitere 2.000 Soldaten hinzu.

Auch das Marinekorps wird entsandt

Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch berichtete, erklärten Regierungsvertreter, dass innerhalb der nächsten zwei Tage auch US-Marines die Nationalgarde auf den Straßen von Los Angeles unterstützen werden – mit der Befugnis, Zivilpersonen festzuhalten, bis die Polizei eintrifft und gegebenenfalls Verhaftungen vornimmt.

Spezielle Ausbildung für den Einsatz

Ein Bataillon von 700 Marinesoldaten hat laut US-Militär eine speziell auf die Lage in Los Angeles abgestimmte Ausbildung durchlaufen.

Ihr Auftrag ist der Schutz von Bundesbeamten und Bundesbesitz – nicht jedoch der Einsatz im Bereich der zivilen Polizeiarbeit.

Trump: „Los Angeles würde brennen“

Präsident Trump erklärte:

„Wenn ich nicht schnell gehandelt hätte (im Hinblick auf die Unruhen), würde Los Angeles jetzt in Flammen stehen.“

Diese Aussage wird jedoch vom Gouverneur Kaliforniens heftig bestritten.

Kalifornien verklagt Trump

Gouverneur Gavin Newsom betonte mehrfach, dass er den Einsatz der Nationalgarde in Los Angeles ablehne. Die lokalen Behörden seien in der Lage, die Situation selbst zu bewältigen.

Nach der Entsendung der Nationalgarde durch Trump reichte der Bundesstaat Kalifornien unter Führung von Newsom Klage gegen den Präsidenten und das Verteidigungsministerium ein, um den Einsatz zu stoppen.

Warum wird protestiert?

Auslöser der Proteste sind eine Reihe von Einwanderungsrazzien, die im Rahmen von Trumps Wahlversprechen zur Abschiebung von Migranten durchgeführt werden.

Inzwischen haben sich die Demonstrationen im ganzen Land ausgebreitet – über 1.800 Anti-Trump-Proteste sind allein für diesen Samstag in den USA geplant.