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Geheimdienstchef: Russland könnte „kleine grüne Männchen“ schicken, um Artikel 5 der NATO zu testen

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Er ist sich sicher, dass Russland den NATO-Artikel 5 über die kollektive Verteidigung auf die Probe stellen wird – und er erklärt auch, wie Russland dabei vorgehen könnte.

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Er ist sich sicher, dass Russland den NATO-Artikel 5 über die kollektive Verteidigung auf die Probe stellen wird – und er erklärt auch, wie Russland dabei vorgehen könnte.

Was passiert gerade?

In einem Interview mit Table.Media sagte Bruno Kahl, dass dem BND Erkenntnisse vorliegen, wonach der Krieg in der Ukraine für Russland nur eine Etappe auf einem weiter westlich gelegenen Ziel sei.

Konfrontationen unterhalb der Kriegsschwelle

Kahl erläuterte weiter, dass hochrangige russische Beamte – deren Namen er nicht nannte – Szenarien einer Konfrontation zwischen Russland und der NATO entwerfen, die unterhalb eines offenen militärischen Konflikts liegen.

Damit wolle Russland testen, ob die USA ihre Beistandsverpflichtungen im Rahmen von Artikel 5 tatsächlich einhalten würden.

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Russland will NATO herausfordern

Laut Kahl gibt es klare Hinweise darauf, dass russische Entscheidungsträger die kollektiven Verteidigungsgarantien der NATO für wirkungslos halten – und dass Moskau entschlossen sei, dies auf die Probe zu stellen.

Er hat auch eine Vorstellung davon, wie Russland dabei vorgehen könnte.

„Kleine grüne Männchen“

„Es reicht, ein paar ‚kleine grüne Männchen‘ nach Estland zu entsenden, um angeblich unterdrückte russische Minderheiten zu schützen“, sagte Kahl im Podcast-Interview.

Das Krim-Drehbuch

Als Russland 2014 die Halbinsel Krim annektierte, übernahmen russische Soldaten ohne Hoheitsabzeichen und in Zivilkleidung öffentliche Gebäude und Behörden.

Sie wurden zunächst als „kleine grüne Männchen“ bekannt – Moskau bestritt damals, dass es sich um russisches Militär handelte.

Die Revolution der Würde

Der Krim-Annexion war ein politisches Machtvakuum vorausgegangen, ausgelöst durch die sogenannte Revolution der Würde.

Diese Massenproteste führten landesweit zum Sturz des pro-russischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch.

„Gebt die Krim an Russland zurück“

Nach dem Umsturz kam es auf der Krim zu pro-russischen und anti-separatistischen Demonstrationen. Gleichzeitig beauftragte Wladimir Putin seinen Sicherheitsapparat mit dem Befehl: „Gebt die Krim an Russland zurück.“

TikTok-Propaganda aus Estland

Im vergangenen Monat deckte die Plattform Propastop mehrere pro-russische TikTok-Konten in Estland auf, die gezielt russische Propaganda verbreiteten – ein weiterer Faktor, der die Sorge vor einer hybriden russischen Operation verstärkte.

Pro-Moskau-Komplott vereitelt

Bereits 2022 meldeten estnische Behörden, dass sie einen Plan aufgedeckt hätten, bei dem ein pro-russischer Politiker mit Unterstützung des russischen Militärgeheimdienstes eine paramilitärische Gruppe zur Destabilisierung der Regierung aufbauen wollte.

Keine Panzer erwartet

Zum Schluss warnte Kahl: Man solle nicht mit rollenden Panzern über NATO-Grenzen rechnen. Schon deutlich subtilere Maßnahmen würden ausreichen, um Artikel 5 des Bündnisses auf die Probe zu stellen.

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