Das deutsche Gericht, das Tim Raue verabscheut.
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Das deutsche Gericht, das Tim Raue verabscheut.
Tim Raues neues Restaurant hoch über Berlin

Sternekoch Tim Raue hat ein neues Restaurant eröffnet – im 207 Meter hohen Berliner Fernsehturm. Das „Sphere Tim Raue“ serviert traditionelle Berliner und Brandenburger Gerichte, modern interpretiert.
Auf der Karte stehen Klassiker wie Eisbein vom Spanferkel, Berliner Schweineschnitzel oder Königsberger Klopse vom Kalb.
Das berichtet DER SPIEGEL.
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Ein Gericht schafft es garantiert nie auf die Karte

So sehr Raue deutsche Küche liebt – bei einem Gericht hört der Spaß für ihn auf: „Ich finde süß-saure Nierchen grauenvoll. Damit kann man mich jagen“, so der 51-Jährige bei der Eröffnung.
Für ihn ist das Gericht nicht nur unappetitlich, sondern regelrecht abschreckend.
Warum Raue süß-saure Nieren verabscheut

Der Spitzenkoch schätzt, dass rund 80 Prozent der Menschen das Gericht nach dem ersten Probieren nie wieder bestellen. Besonders Schweinenieren seien grenzwertig – Lamm oder Kalb ginge noch, aber grundsätzlich sagt er: „Einfach nein.“
Berliner Traditionsgericht mit Spaltungspotenzial

Trotz Raues Abneigung gilt süß-saures Nierenragout als klassisches Gericht in Berlin und Brandenburg. Es wird mit Zwiebeln, Gewürzgurken, Essig und Zucker zubereitet, meist mit Kartoffelpüree serviert – rustikal, deftig, aber nicht jedermanns Sache.
Herbert Beltle setzte auf flambierte Nierchen

Altmeister Herbert Beltle war da anderer Meinung: Bereits 2003 sagte er der B.Z., dass seine Gäste das Gericht „sehr gerne“ essen. Sein Geheimnis: Er flambierte die Nieren nach dem Braten, was für ein besonderes Aroma sorgte.
Panne zur Eröffnung – mit kulanter Lösung

Bei der Eröffnung des Sphere fiel das Kassensystem aus – doch Raue reagierte professionell: Alle Gäste erhalten ihr Geld zurück sowie einen Gutschein für ein weiteres Menü. Ein souveräner Umgang mit dem Technik-Ausfall.
Raue schwärmt von Münchens Wirtshauskultur

Aktuell dreht Raue für das Fernsehen in München – und zeigt sich begeistert von der dortigen Wirtshauskultur.
„Überall Bier, Haxen, Brezeln, Fleischpflanzerl – das fehlt uns hier in Berlin wirklich“, sagt er.
Eine Hommage an die bayerische Gastlichkeit.