Ölkatastrophe nahe der Krim weitet sich aus und bedroht die Schwarzmeerküste

Amalie L.

2 Tage vor

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03/01/2025
Krieg
Symbolfoto: Shutterstock
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Beamte schätzen, dass bis zu 200.000 Tonnen Boden betroffen sein könnten.

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Ölverschmutzungen gehören zu den zerstörerischsten Umweltkatastrophen, da sie langanhaltende Auswirkungen auf Meeresökosysteme und Küstengemeinden haben.

Wenn Öl ins Meer gelangt, breitet es sich schnell aus und bedeckt alles, was ihm in den Weg kommt – von Seevögeln bis zu Sandstränden.

Solche Vorfälle verdeutlichen die fragile Beziehung zwischen industrieller Aktivität und der Natur und dienen oft als düstere Erinnerung an die Risiken, die der Transport großer Mengen Öl mit sich bringt.

Ein aktueller Ölunfall im Schwarzen Meer zeigt diese Herausforderungen auf, so Digi24.

Ausbreitung entlang der südwestlichen russischen Küste

Im Dezember sanken zwei russische Tanker, die Volgoneft-212 und die Volgoneft-239, während eines Sturms in der Straße von Kertsch, die zwischen Russland und der Krim liegt.

Die Schiffe transportierten zusammen 9.200 Tonnen Heizöl, von denen etwa 40 % – über 3.600 Tonnen – ins Meer ausliefen.

Die Verschmutzung hat sich seitdem entlang der südwestlichen russischen Küste und in die annektierte Krimregion ausgebreitet und dabei Strände sowie Meereslebensräume beeinträchtigt.

Russische Behörden und freiwillige Helfer mobilisierten schnell eine groß angelegte Reinigungsaktion.

Bislang wurden fast 73.000 Tonnen kontaminierter Sand aus den betroffenen Gebieten entfernt. Dennoch ist der Schaden noch lange nicht eingedämmt.

Beamte schätzen, dass bis zu 200.000 Tonnen Boden verschmutzt sein könnten, was kilometerlange Küstenlinien belastet.

Die Katastrophe hat mehrere kritische Orte getroffen, darunter die Strände von Kertsch und Gebiete in der Nähe des Tobetschiksees.

Fotos von den Reinigungsarbeiten zeigen Freiwillige in weißen Schutzanzügen, die ölgetränkten Sand schaufeln, doch Experten warnen, dass solche Bemühungen nicht ausreichen.

Ohne entsprechende Ausrüstung und spezialisierte Schulungen könnte der Reinigungsprozess langsam und gefährlich verlaufen.

Selbst der russische Präsident Wladimir Putin erkannte die Schwere der Katastrophe an und bezeichnete sie als „ökologische Katastrophe“.

Der Kreml erklärte, dass das volle Ausmaß des Schadens noch unbekannt sei.

Wissenschaftler befürchten, dass die Auswirkungen auf die Meeresökosysteme verheerend sein könnten, da Ölverschmutzungen Meereslebewesen ersticken, Lebensräume zerstören und Nahrungsnetze für Jahre stören.