Der russische Auslandsgeheimdienst SWR erklärte, serbische Waffen würden eingesetzt, um „russische Soldaten und Zivilisten zu töten und zu verstümmeln.“
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Der russische Auslandsgeheimdienst SWR erklärte, serbische Waffen würden eingesetzt, um „russische Soldaten und Zivilisten zu töten und zu verstümmeln.“
„Brudermord aus dem Hinterhalt“

Der russische Geheimdienst SWR hat eine wütende Anklage gegen Serbien erhoben und beschuldigt die serbische Rüstungsindustrie, die Ukraine heimlich mit tödlicher Munition zu beliefern – trotz Belgrads offizieller Haltung der Neutralität.
Hunderttausende Granaten

Laut SWR hat Serbien verdeckt Hunderttausende Raketen- und Haubitzengranaten sowie über eine Million Kugeln in das ukrainische Kriegsgebiet geliefert.
Die mutmaßlichen Lieferungen sollen über Vermittler wie Tschechien, Polen und Bulgarien erfolgt sein – getarnt durch gefälschte Endverbleibserklärungen.
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Moskau nennt serbische Rüstungsfirmen öffentlich

Der russische Geheimdienst ging sogar so weit, serbische Waffenhersteller namentlich zu nennen und ihnen vorzuwerfen, sie würden eine „Todesfabrik am Fließband“ antreiben.
Die Erklärung beschuldigt serbische Rüstungsarbeiter, sich am Blutvergießen „brüderlicher slawischer Völker“ zu bereichern.
„Habt ihr vergessen, wer eure wahren Freunde sind?“

Die Erklärung des SWR trieft vor Empörung: „Der Wunsch serbischer Rüstungsarbeiter und ihrer Bosse, am Blut anderer zu verdienen, hat sie vergessen lassen, wer ihre wahren Freunde und Feinde sind.“
Man erinnerte Serbien daran, dass Russland dem Land „wiederholt in entscheidenden Momenten der Geschichte geholfen“ habe.
Belgrad gibt es zu: „Ja, unsere Munition landet in der Ukraine“

Serbiens Präsident Aleksandar Vučić hatte bereits früher eingeräumt, dass in Serbien hergestellte Waffen letztlich in der Ukraine landen – wenn auch indirekt.
Im Gespräch mit der Financial Times bestätigte er, dass Exportzahlen von „etwa 800 Millionen Euro“ „im Großen und Ganzen korrekt“ seien, betonte jedoch, Serbien verkaufe nur an Drittländer – nicht direkt an die Ukraine.
Vučićs Verteidigung: „Es ist nur Geschäft“

Der serbische Präsident erklärte, Waffenexporte seien entscheidend für den wirtschaftlichen Wiederaufschwung seines Landes.
„Wir exportieren unsere Munition. Was andere damit machen, ist ihre Sache“, sagte Vučić und verwies auf Verträge mit Ländern wie den USA, Spanien und Tschechien – und distanzierte sich somit vom Endverbleib der Waffen.
Warum gerade jetzt? Russlands Wut kommt scheinbar aus dem Nichts

Unklar ist, warum der SWR gerade jetzt mit seiner scharfen Attacke herausrückte.
Die Anschuldigungen folgen Monate nach dem Financial Times-Bericht – und nur wenige Wochen nachdem Vučić bei den Feierlichkeiten zum Tag des Sieges in Moskau als Ehrengast auftrat.
Kreml-Lob schlug scheinbar über Nacht in Wut um.
Russland wendet sich gegen Vučić trotz Moskau-Besuch

Anfang Mai reiste Vučić nach Russland, um am Tag des Sieges teilzunehmen – als einer der wenigen europäischen Staatschefs.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte Vučić und den slowakischen Premier Robert Fico als „Helden“ bezeichnet, weil sie dem westlichen Druck widerstanden. Doch die Beziehungen scheinen nun dramatisch abgekühlt.
Turbulenzen am Himmel: Vučićs Flugzeug blockiert, zur Landung gezwungen

In einer bizarren Wendung wurde Vučićs Flugzeug das Überfliegen von Litauen und Lettland untersagt. Aus Angst vor ukrainischen Drohnenangriffen musste es in Baku notlanden.
Dieser Vorfall verleiht dem Zerwürfnis zwischen Belgrad und dem einstigen Verbündeten Moskau noch mehr Dramatik.