Selenskyj: US-Politik hilft Putin, seine Isolation zu beenden

Amalie L.

1 Tag vor

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19/02/2025
Krieg
Foto: Oleksandr Osipov / Shutterstock.com
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Selenskyj warnt, dass die US-Politik Putin dabei hilft, seine globale Legitimität zurückzugewinnen und sich aus der Isolation zu befreien.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat davor gewarnt, dass die US-Politik, insbesondere unter Präsident Donald Trump, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hilft, seine internationale Legitimität zurückzugewinnen.

Bei einer Pressekonferenz in Kyjiw am 19. Februar äußerte Selenskyj seine Besorgnis darüber, dass der Kurs Washingtons den weltweiten Widerstand gegen Russlands Aggression abschwächt.

„Russland wird als Opfer behandelt“

Selenskyj verwies auf jüngste diplomatische Treffen, darunter Gespräche zwischen den USA und Russland in Riad, als Beweis dafür, dass Moskau nicht mehr als Aggressor, sondern vielmehr als eine Konfliktpartei betrachtet wird, die eine Lösung benötigt.

Er argumentierte, dass dieser Wandel Putin in die Hände spiele, indem er ihm ermögliche, sich aus der Isolation zu befreien, die nach Russlands großangelegtem Einmarsch in die Ukraine verhängt wurde.

„Ich glaube, dass die Vereinigten Staaten Putin helfen, sich aus jahrelanger Isolation zu befreien“, erklärte Selenskyj und fügte hinzu, dass einige US-Beamte mittlerweile eine versöhnlichere Haltung gegenüber Moskau einzunehmen scheinen.

Als Reaktion auf Behauptungen, die USA würden 90 % der militärischen Unterstützung für die Ukraine bereitstellen, räumte Selenskyj die Bedeutung der amerikanischen Hilfe ein, betonte jedoch, dass die Realität komplexer sei.

„Ich würde mir mehr Wahrhaftigkeit vom Team von Präsident Trump wünschen“, sagte er und widersprach damit der Darstellung, dass die Ukraine völlig von US-Hilfe abhängig sei.

Er wies auch darauf hin, dass es nach drei Jahren Krieg durch die veränderte Rhetorik der USA schwieriger werden könnte, den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten, was Putin ermutigen könnte, seinen Krieg fortzusetzen.

Unterdessen erklärten US-Geheimdienstquellen gegenüber NBC, dass Putin nicht wirklich an Frieden interessiert sei, sondern Verhandlungen lediglich als Mittel sehe, um Zeit zu gewinnen und gleichzeitig seine militärischen Ziele voranzutreiben.

Laut Regierungsvertretern ist der russische Staatschef nach wie vor überzeugt, dass er die Ukraine und ihre Verbündeten durchhalten und langfristig sein Ziel der Kontrolle über die Ukraine erreichen kann.