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Macron: Palästina anzuerkennen ist ‚politische Notwendigkeit‘

Emmanuel Macron
Пресс-служба Президента Российской Федерации / Wiki Commons

Der französische Präsident warnt Israel bezüglich des Vorgehens in Gaza und fordert die EU auf, Druck auszuüben, wenn Bedingungen nicht erfüllt werden.

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Der französische Präsident Emmanuel Macron erhöht den Druck auf Israel und ruft zu stärkeren Maßnahmen Europas auf, indem er erklärt, dass die Anerkennung eines palästinensischen Staates nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern „eine politische Notwendigkeit“ sei.

Bei einem Auftritt in Singapur vor einer großen UN-Konferenz im Juni skizzierte Macron seine Vision für das, was er als einen „verantwortungsvollen Weg zum Frieden“ zwischen Israel und Palästina bezeichnete.

Frankreich ist zusammen mit Saudi-Arabien Gastgeber der Konferenz, die vom 17. bis 20. Juni in New York stattfinden und sich auf die Wiederbelebung der Zwei-Staaten-Lösung konzentrieren wird.

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Laut Digi24 kommen Macrons Äußerungen zu einem Zeitpunkt wachsender Spannungen im Nahen Osten, inmitten sich verschlechternder humanitärer Bedingungen in Gaza und zunehmender internationaler Besorgnis über das militärische Vorgehen Israels.

Er warnte, dass die Europäische Union handeln müsse, wenn es in den „kommenden Stunden und Tagen“ keine sinnvolle humanitäre Reaktion Israels gebe – einschließlich einer Überprüfung der Beziehungen des Staatenbundes zu Israel, etwa des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und Israel, das an die Achtung der Menschenrechte geknüpft ist.

„Wenn diese Verpflichtungen nicht eingehalten werden, dann müssen Sanktionen und die Aussetzung von Prozessen folgen“, sagte Macron und fügte hinzu, dass es an der Zeit sei, dass Europa „seine gemeinsame Position stärkt“.

Obwohl Macron sich nicht dazu verpflichtete, einen palästinensischen Staat während der bevorstehenden Konferenz anzuerkennen, skizzierte er die Schritte, die Frankreich für notwendig hält, bevor eine solche Anerkennung erfolgen kann.

Nach Macrons Ansicht muss die Anerkennung Hand in Hand gehen mit:

  • der Freilassung von Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden;
  • der Entwaffnung der Hamas und ihrem Ausschluss von einer künftigen palästinensischen Regierung;
  • einer Reform der Palästinensischen Autonomiebehörde, um Stabilität und Verantwortlichkeit sicherzustellen;
  • einem klaren Bekenntnis des zukünftigen palästinensischen Staates zur Anerkennung der Existenz Israels und seines Rechts auf Sicherheit;
  • der Schaffung eines umfassenderen regionalen Sicherheitsrahmens zur Unterstützung eines langfristigen Friedens.

Er bezeichnete diese Bedingungen als entscheidend dafür, dass die Anerkennung nicht nur symbolisch bleibe, sondern zu einer tragfähigen und dauerhaften Lösung führe.

Ein diplomatischer Scheideweg

In den vergangenen Wochen haben mehrere europäische Länder, darunter Irland und Spanien, ihre Bereitschaft signalisiert, Palästina anzuerkennen, während Israel seine Militäroperationen in Gaza fortsetzt.

Frankreich hat bislang einen vorsichtigeren Ansatz verfolgt und eine starke Unterstützung für Israels Recht auf Selbstverteidigung mit zunehmendem Unmut über die humanitäre Lage in Gaza abgewogen.

Dennoch ließ Macron die Tür für diplomatische Bemühungen offen und sagte, er hoffe, dass Israel seinen Kurs ändere und eine sinnvolle humanitäre Reaktion ermögliche.

„Es bleibt noch Zeit für eine Kursänderung“, sagte er.

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