Ein ranghoher kubanischer Regierungsvertreter hat bei einem Besuch in Washington davor gewarnt, dass die zunehmenden Maßnahmen der Trump-Regierung gegen Havanna den Boden für eine gefährliche militärische Auseinandersetzung bereiten könnten.
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Ein ranghoher kubanischer Regierungsvertreter hat bei einem Besuch in Washington davor gewarnt, dass die zunehmenden Maßnahmen der Trump-Regierung gegen Havanna den Boden für eine gefährliche militärische Auseinandersetzung bereiten könnten.
Was passiert gerade?

Am Dienstag besuchte Johana Tablada, stellvertretende Direktorin für US-Angelegenheiten im kubanischen Außenministerium, die US-Hauptstadt.
Dabei warf sie der US-Regierung vor, die Spannungen zwischen beiden Ländern aktiv anzuheizen.
Gefahr einer militärischen Eskalation

Bei einem Pressegespräch in der kubanischen Botschaft erklärte Tablada, dass Havanna um Deeskalation bemüht sei – doch die Vereinigten Staaten setzten weiterhin auf Konfrontation und schadeten damit den ohnehin angespannten Beziehungen der einstigen Kalten-Kriegs-Gegner.
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Havanna setzt auf Entspannung

Tablada stellte unmissverständlich klar, dass Kuba keinen Konflikt wolle.
„Beide Länder in eine Konfrontation oder gar Kollision zu treiben, ist keine gute Idee“, sagte sie.
Trumps harte Linie gegenüber Kuba

Seit seiner Rückkehr ins Amt verfolgt Präsident Donald Trump erneut einen harten Kurs gegenüber Kuba. Sanktionen und Reisebeschränkungen, die unter Präsident Joe Biden gelockert worden waren, wurden wieder eingeführt.
Zudem setzte Trumps Regierung Kuba erneut auf die US-Liste der staatlichen Terrorunterstützer und schränkte Geldüberweisungen sowie legale Migrationsmöglichkeiten drastisch ein.
USA werfen Kuba Gesprächsverweigerung vor

Als Reaktion auf Havannas Vorwürfe erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums gegenüber Reuters, es gebe „keinerlei Hinweise“, dass die kubanische Regierung zu einem „bedeutungsvollen“ Dialog bereit sei.
Stattdessen fordern die USA die Freilassung amerikanischer Gefangener, die Auslieferung von Flüchtigen sowie die Entlassung politischer Häftlinge.
Mike Hammer und die Zuspitzung der Lage

US-Chefunterhändler Mike Hammer steht im Zentrum der aktuellen Spannungen.
Er hat in Kuba mehrfach politische Dissidenten getroffen – laut kubanischer Regierung ein Versuch, Unruhe zu stiften.
Die Behörden in Havanna werfen ihm vor, gegen internationale diplomatische Gepflogenheiten zu verstoßen.
Offizielle Warnung aus Havanna

Das kubanische Außenministerium richtete kürzlich eine offizielle mündliche Verwarnung an Hammer. Ihm wird vorgeworfen, Kubaner zu Straftaten angestiftet und versucht zu haben, die verfassungsmäßige Ordnung zu destabilisieren.
Vorwürfe: US-Gelder zur Destabilisierung genutzt

Tablada warf Hammer außerdem vor, US-Hilfsgelder an Gruppen weitergeleitet zu haben, die aktiv an der Untergrabung der kubanischen Regierung arbeiten.
Diplomatische Beziehungen in der Rückwärtsbewegung

Nur wenige Tage bevor Trump im Januar ins Weiße Haus zurückkehrte, hatte die scheidende Biden-Regierung Kuba von der US-Terrorliste gestrichen und damit einige der langjährigen Sanktionen gelockert.
Trump machte diesen Schritt jedoch umgehend rückgängig und schränkte Handel sowie Reisen erneut ein.
Echoes from the Cold War

Während des Kalten Krieges stand Kuba im Mittelpunkt der Kubakrise von 1962 – einem 13-tägigen Showdown zwischen den USA und der Sowjetunion.
Auslöser war die Stationierung sowjetischer Atomraketen auf Kuba als Antwort auf US-Raketen in Italien und der Türkei.