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Vor 36 Jahren heute: Was geschah beim Massaker vom 4. Juni?

Participants attend a candlelight vigil outside the Chinese consulate general in Los Angeles on Tuesday, June 4, 2024, to mark the 35th anniversary of the Tiananmen Square massacre.
Ringo Chiu / Shutterstock.com

Experten vermuten jedoch, dass bei der gewaltsamen Niederschlagung der von Studierenden geführten Proteste durch chinesische Truppen Tausende Menschen ums Leben kamen.

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Experten vermuten jedoch, dass bei der gewaltsamen Niederschlagung der von Studierenden geführten Proteste durch chinesische Truppen Tausende Menschen ums Leben kamen.

Jahrestag einer Tragödie

Heute vor 36 Jahren wurden in Peking, China, friedliche Demonstrationen von Studierenden brutal von Militärkräften niedergeschlagen.

Weltweit wird an diesen Tag erinnert. US-Außenminister Marco Rubio erklärte in einem Statement: „Die Welt wird das niemals vergessen.“

Aber was geschah wirklich auf dem Platz des Himmlischen Friedens?

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Eine Generation erhebt sich

Im April 1989 löste der Tod von Hu Yaobang, einem reformorientierten Führer der Kommunistischen Partei, eine landesweite Welle der Trauer aus.

Tausende versammelten sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking – nicht nur, um ihn zu ehren, sondern auch, um ihren Unmut über Korruption, Inflation und stockende Reformen zu äußern.

Eine friedliche Bewegung gewinnt an Kraft

Was als stille Mahnwache begann, entwickelte sich rasch zu einer friedlichen Protestbewegung. Studierende standen an der Spitze, forderten politische Transparenz, Meinungsfreiheit und wirtschaftliche Reformen.

Ihre Botschaft fand landesweit Anklang – in Dutzenden Städten formierten sich Solidaritätsdemonstrationen.

Hungerstreik und breite Unterstützung

Am 13. Mai traten Studierende in Peking in den Hungerstreik, um ein Gespräch mit der Parteiführung zu erzwingen. Ihre Entschlossenheit mobilisierte breite Bevölkerungskreise.

Schätzungen zufolge versammelten sich bis zu eine Million Menschen auf dem Platz und in den umliegenden Straßen, um die Forderungen der Studierenden zu unterstützen.

Besuch aus der Parteispitze

Am 19. Mai erschienen führende Parteimitglieder auf dem Platz. Die Studierenden beendeten daraufhin ihren Hungerstreik.

Doch im Hintergrund liefen längst Vorbereitungen für ein hartes Vorgehen.

Verhängung des Kriegsrechts

Nur einen Tag später, am 20. Mai, rief die Regierung in Peking das Kriegsrecht aus.

Anstatt die Spannungen zu entschärfen, führte dies zu noch größeren Protesten – in der Hauptstadt und im ganzen Land.

Eine Stadt im Belagerungszustand

Anfang Juni spitzte sich die Lage dramatisch zu.

In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni rückten Zehntausende bewaffnete Soldaten sowie hunderte gepanzerte Fahrzeuge ins Zentrum Pekings ein.

Ihr Befehl: den Platz um jeden Preis zu räumen.

Schüsse ohne Vorwarnung

Die Truppen eröffneten das Feuer – auf Demonstrierende ebenso wie auf Unbeteiligte. Zeugen berichten, dass keine Warnungen vorausgingen.

Manche wurden beim Weglaufen in den Rücken geschossen, andere von Panzern überrollt.

Some people were shot in the back as they fled; others were crushed by tanks.

Erschütternde Augenzeugenberichte

Ein Demonstrant schilderte Amnesty International, wie er Verwundete auf Tragen abtransportierte, während Soldaten Leichen in Plastiksäcke steckten. Andere wurden brutal zusammengeschlagen oder hingerichtet.

Augenzeugen berichteten, dass bis zu 200 junge Menschen, die festgenommen worden waren, später heimlich hingerichtet wurden.

Die Repression geht weiter

In den Tagen und Wochen nach dem Massaker kam es zu Massenverhaftungen.

Viele Angeklagte wurden in unfairen Verfahren wegen „konterrevolutionärer“ Verbrechen verurteilt – einige sogar hingerichtet.

Vermutlich Tausende Tote

Die chinesische Regierung behauptet bis heute, dass bei der Räumung des Platzes 241 Menschen ums Leben kamen – darunter auch Soldaten.

Das Chinesische Rote Kreuz hingegen schätzte die Zahl der Todesopfer auf rund 2.600.

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