Der tödliche Unfall auf der Leipziger Straße.
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Der tödliche Unfall auf der Leipziger Straße.
Ein Albtraum in der Leipziger Straße

Am 9. März des vergangenen Jahres verwandelte sich eine belebte Berliner Straße in einen Ort des Schreckens: Ein 84-jähriger Autofahrer raste laut Anklage mit rund 89 km/h über den Radweg – fast dreimal so schnell wie erlaubt – und erfasste eine Mutter und ihren vierjährigen Sohn im Buggy. Beide starben noch am Unfallort.
Das berichtet TAGESSPIEGEL.
Der Angeklagte: Ein Rentner vor Gericht

Peter R., 84 Jahre alt, steht nun wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung vor dem Amtsgericht Tiergarten.
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Er war bislang nicht vorbestraft, hatte keine Einträge im Fahreignungsregister – doch dieser eine Moment kostete zwei Leben und zerstörte eine Familie. Der trauernde Vater Gregory D. wird dem Verfahren fernbleiben – die emotionale Belastung sei zu groß.
Ein fataler Überholversuch

Laut Anklage überholte R. am Vormittag gegen 10 Uhr rücksichtslos andere Fahrzeuge. Er fuhr auf die Busspur und dann über den markierten Radweg, um im Stau stehende Autos zu umfahren.
Gerade als die belgische Familie die Straße überquerte, kam der Wagen mit voller Wucht heran – frontal auf Mutter und Kind.
Keine Erinnerung – aber schwere Folgen

Nach dem Unfall wurde R. ins Krankenhaus gebracht. Er sagte, er könne sich an das Geschehen nicht erinnern, nur dass sein Auto schneller wurde und er plötzlich „falsch herum“ stand.
Ein Alkoholtest war negativ. Er gab seinen Führerschein freiwillig ab – zu spät für Emeline C. und ihren Sohn.
Ein Gutachten spricht Klartext

Ein technisches Gutachten stellt klar: Hätte R. sich an das Tempolimit von 30 km/h gehalten, wäre der Unfall vermeidbar gewesen. Er hätte rechtzeitig reagieren und bremsen können.
Der Prozess mit insgesamt drei Verhandlungstagen läuft bis zum 27. Juni – ein Versuch, Gerechtigkeit in einer zutiefst tragischen Geschichte herzustellen.