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Rätsel nach 433 Jahren gelöst: Shakespeares Partner verriet ihn

Shakespeare
Attributed to John Taylor, Public domain, via Wikimedia Commons

Nashe, der mit Shakespeare „Heinrich VI., Teil Eins“ schrieb, wandte sich offenbar gegen seinen Partner.

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Nashe, der mit Shakespeare „Heinrich VI., Teil Eins“ schrieb, wandte sich offenbar gegen seinen Partner.

Shakespeares schärfster Kritiker enttarnt

Nach Jahrhunderten der Spekulation haben Forscher den wahren Autor des berüchtigten literarischen Angriffs auf William Shakespeare im Jahr 1592 identifiziert.

Der Mann, der den Dichter als „Emporkömmlings-Krähe“ verspottete, war niemand anderes als sein Schriftstellerkollege und Mitarbeiter Thomas Nashe.

Vom Verbündeten zum Verräter: Nashes geheimer Betrug

Die bissigen Bemerkungen, die einst Robert Greene zugeschrieben wurden, gehen nun auf das Konto von Nashe – dank modernster KI-Forschung.

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Nashe, der gemeinsam mit Shakespeare „Heinrich VI., Teil Eins“ verfasste, wandte sich offenbar in einem Anfall literarischer Eifersucht oder Rivalität gegen seinen Partner.

Digitale Spurensuche: Wie KI den wahren Autor entlarvte

Ein Team von Wissenschaftlern der Universitäten Leeds und Sussex verwendete stilometrische Analysen, bei denen Wortwahl und Schreibstil gemessen werden, um den wahren Verfasser des Pamphlets zu bestimmen.

Sie fanden Nashes charakteristische Stilmittel und rhetorische Eigenheiten im Text wieder, was seine Urheberschaft bestätigte.

Eine Kritik, versteckt in aller Öffentlichkeit

Der Angriff wurde im satirischen Pamphlet „Groatsworth of Wit“ veröffentlicht und galt bisher als posthumes Werk von Greene.

Doch stilistische Hinweise, etwa auffällige Metaphern und bestimmte grammatische Muster, stimmen mit Nashes bekannten Werken überein.

Wissenschaftler vermuten nun, dass Nashe Greenes Namen als Tarnung benutzte.

Akademische Rivalität oder Werbegag der Renaissance?

Experten sind uneins über Nashes Motive.

Einige vermuten echte Verachtung gegenüber Shakespeares wachsendem Ruhm und sozialem Aufstieg.

Andere glauben, Nashe habe bewusst für Kontroversen gesorgt, um Aufmerksamkeit zu erlangen – ein PR-Coup im elisabethanischen Stil.

Shakespeare, die „Emporkömmlings-Krähe“

Der inzwischen berühmte Ausdruck „Emporkömmlings-Krähe, geschmückt mit unseren Federn“ war ein gezielter Seitenhieb auf Shakespeares fehlende akademische Ausbildung und seine Herkunft als Schauspieler.

Die Andeutung: Er habe das Talent respektabler Autoren genutzt, um Ansehen zu gewinnen.

Nashes literarischer Stil gibt den Ausschlag

Forscher sagen, nicht nur der Tonfall, sondern auch Aufbau und Rhythmus des Textes stimmten mit Nashes bekannten Werken überein.

Seine Vorliebe für bildhafte Metaphern und ausladende Formulierungen verriet ihn.

KI-Modelle erkannten Übereinstimmungen, die dem menschlichen Auge entgehen könnten.

Shakespeares Ruf überstand den Sturm

Trotz der Beleidigung wuchs Shakespeares Ruhm unaufhaltsam.

Mit der Zeit wurde er zum meistgefeierten Dramatiker der englischen Literaturgeschichte.

Ironischerweise wurde die einst verletzende Kritik zu einem Ehrenzeichen – verewigt in Literatur und moderner Popkultur.

Die Macht der KI, Geschichte neu zu schreiben

Diese Entdeckung zeigt, wie moderne Technologie jahrhundertealte Rätsel lösen kann.

Dank KI und digitalen Werkzeugen können Wissenschaftler Texte mit nie dagewesener Präzision analysieren, und uralte Debatten mit neuem Leben füllen.

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