Eine neue Dissertation zeigt, dass bestimmte Ballaststoffe nicht nur dem Darm zugutekommen – sie können auch das Immunsystem trainieren und vor altersbedingten Veränderungen schützen.
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Ballaststoffe könnten der Schlüssel zu einem stärkeren Immunsystem sein, wie neue Forschungsergebnisse von Evangelia Kerezoudi nahelegen. Ihre Studie belegt, dass Substanzen wie β-Glukane aus der Kräuterseitling-Pilzart und cRG-I aus Karotten nicht nur die Darmflora beeinflussen – sie können auch aktiv die Immunfunktion des Körpers trainieren.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass bestimmte Ballaststoffe dem Darm helfen können, auch bei ersten Anzeichen von Stress widerstandsfähig zu bleiben. Das deutet darauf hin, dass Ballaststoffe eine aktivere Rolle für die langfristige Gesundheit von Darm und Immunsystem spielen“, sagt Evangelia Kerezoudi in einer Pressemitteilung.
Die Wirkung wurde sowohl in Labormodellen als auch in Ernährungsstudien mit Menschen beobachtet. Die Personen, die besonders gut reagierten, zeigten ein gestärktes Immunsystem und eine verbesserte Darmbarriere – jedoch war die Reaktion individuell sehr unterschiedlich.
„Ich war überrascht, wie unterschiedlich Menschen auf diese Substanzen reagierten. Dieselbe Faser konnte bei einer Person eine deutliche Wirkung haben, bei einer anderen kaum“, berichtet Kerezoudi.
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Die Studie zeigt, dass Menschen mit einer vielfältigen Darmflora offenbar stärker von diesen Ballaststoffen profitieren. Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert die Vielfalt im Darm, was wiederum sowohl die Verdauungsgesundheit als auch das Immunsystem stärkt – auch im höheren Alter.
Hinter den Ergebnissen steht eine zentrale Erkenntnis: Ballaststoffe sollten nicht länger als passive Nahrungsbestandteile betrachtet werden.
„Eine wichtige Entdeckung ist, dass β-Glukane und cRG-I aktiv die Darmbarriere stärken – unser erstes Schutzschild gegen schädliche Bakterien und Toxine“, sagt Evangelia Kerezoudi.
Sie hofft nun, dass die Forschung künftig zu personalisierten Ernährungsempfehlungen beitragen kann.
„Wenn wir verstehen, wie spezifische Ballaststoffe, die Darmflora und das Immunsystem miteinander interagieren, können wir Ernährungskonzepte entwickeln, die die langfristige Gesundheit fördern und die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers stärken“, erklärt sie.