Analysten warnen davor, ein endgültiges Friedensabkommen als selbstverständlich anzusehen, da noch wichtige Fragen offen sind.
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Analysten warnen davor, ein endgültiges Friedensabkommen als selbstverständlich anzusehen, da noch wichtige Fragen offen sind.
Ein Entwurf für ein Friedensabkommen weckt Hoffnung in Zentralafrika

Vertreter Ruandas und der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) haben einen Entwurf für ein Friedensabkommen erzielt – ein möglicher Wendepunkt in einem seit Jahrzehnten andauernden Konflikt.
Vermittelt durch die USA und Katar, zielt das Abkommen darauf ab, die Gewalt in Ostkongo zu beenden, die seit über 30 Jahren für Instabilität sorgt.
Entwaffnung und Integration im Mittelpunkt

Der Kern des Entwurfs liegt auf „Abzug, Entwaffnung und bedingter Integration“ bewaffneter Gruppen, darunter die berüchtigte Rebellengruppe M23.
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Diese Milizen haben maßgeblich zur Unruhe in der Region beigetragen, und M23 kontrolliert derzeit große Teile des Gebiets.
Ruanda bestreitet M23-Unterstützung

Trotz wiederholter Anschuldigungen bestreitet Ruanda nachdrücklich jede Unterstützung für die M23.
Stattdessen betont Ruanda, dass seine Militärpräsenz in Ostkongo rein defensiver Natur sei – zur Bekämpfung von Bedrohungen durch Gruppen wie die FDLR, eine Miliz mit Verbindungen zum Völkermord von 1994.
Mögliche Milliardeninvestitionen in Sicht

Ein dauerhafter Frieden könnte enorme wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen.
Ost-Kongo ist reich an Mineralien wie Coltan, das für die globale Elektronikindustrie unverzichtbar ist. Investoren beobachten daher gespannt die Entwicklung eines möglichen Abkommens.
Noch offene Fragen bremsen Fortschritt

Analystinnen warnen jedoch, dass im Entwurfsabkommen viele entscheidende Punkte unklar bleiben:
Wird sich die M23 vollständig aus besetzten Gebieten zurückziehen?
Wird Ruanda seine Truppenäsenz im Kongo offiziell anerkennen und reduzieren?
Diese ungelösten Fragen könnten den Friedensprozess erschweren.
Vermittlung durch die USA intensiviert

Die USA haben bei diesem jüngsten Durchbruch eine Schlüsselrolle gespielt.
Technische Delegationen beider Länder unterzeichneten den Entwurf nach dreitägigen intensiven Gesprächen in Washington. Außenminister Marco Rubio soll an der offiziellen Unterzeichnung teilnehmen.
Die humanitäre Krise bleibt gravierend

Während die Diplomatie voranschreitet, bleibt die humanitäre Lage prekär.
Der M23-Offensive fielen Tausende zum Opfer, Hunderttausende wurden vertrieben.
Eine dringende Priorität ist die Wiedereröffnung des Flughafens Goma und die Rückkehr der Flüchtlinge – bislang ungelöste Probleme.
Ursprung im Völkermord von 1994

Der jahrzehntelange Konflikt wurzelt im Völkermord von 1994 während des ruandischen Bürgerkriegs.
Innerhalb von rund 100 Tagen wurden Tausende der ethnischen Gruppe der Tutsi sowie einige moderate Hutu und Twa systematisch von Hutu-Milizen getötet.
Schätzungen gehen von etwa 500.000 bis 662.000 getöteten Tutsi aus.