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Argentinien zerschlägt russisches Spionagenetzwerk im Auftrag Moskaus

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Es war ein kalkulierter und vielschichtiger Spionageeinsatz.

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Es war ein kalkulierter und vielschichtiger Spionageeinsatz.

Argentinien sagt „Njet“ zu Moskaus Einmischung

Argentinien hat bekannt gegeben, dass es ein russisches Spionagenetz auf seinem Staatsgebiet aufgedeckt hat.

Die Gruppe soll Desinformationskampagnen betrieben haben, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und Moskaus Agenda direkt unter der Nase von Buenos Aires zu fördern.

Der Kremls Fußabdruck: „The Company“

Laut den argentinischen Behörden war die Gruppe, die sich selbst „The Company“ nannte, tief in das soziale und politische Gefüge des Landes eingebettet.

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Nachrichtendienste berichten, dass sie direkte Verbindungen zur russischen Regierung und zum berüchtigten „Lakhta-Projekt“ hatte – einer vom Kreml unterstützten Initiative, die von den USA beschuldigt wird, weltweit Desinformationsoperationen durchzuführen.

Mächtiges Ehepaar an der Spitze

Im Zentrum der Operation standen zwei russische Staatsbürger: Lev Konstantinowitsch Andriaschwili und seine Ehefrau Irina Jakowenko.

Beide lebten in Argentinien und sollen dafür verantwortlich gewesen sein, Gelder zu kanalisieren und lokale Unterstützer für Moskaus Sache zu rekrutieren.

Ihr Auftrag: ein loyales, pro-russisches Netzwerk in Argentinien aufzubauen.

Desinformation trifft Innenpolitik

Argentinische Beamte sagen, das Paar habe nicht nur gefälschte Nachrichten verbreitet.

Ihre Einflusskampagne reichte bis in die Zivilgesellschaft: Sie organisierten Diskussionsrunden, infiltrierten NGOs und versuchten sogar, als geheim eingestufte Informationen zu beschaffen.

Der Präsident zieht eine klare Linie

Präsidentensprecher Manuel Adorni machte die Haltung des Landes unmissverständlich klar: „Argentinien wird sich nicht dem Einfluss einer anderen Nation beugen.“

Diese deutliche Botschaft signalisiert einen harten Bruch mit jeglicher Duldung ausländischer Einmischung und ist eine direkte Herausforderung für die russische Soft Power in der Region.

Mileis harter Kurswechsel weg von BRICS

Die Regierung von Präsident Javier Milei hat von Anfang an eine harte Haltung gegenüber Moskau eingenommen.

Nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt Ende 2023 machte er den geplanten Beitritt Argentiniens zur BRICS-Gruppe rückgängig – dem Wirtschaftsblock, dem unter anderem Russland und China angehören.

Seine Begründung? Er mache „keine Geschäfte mit Kommunisten“.

Der Kreml schlägt zurück

Russland schwieg nicht. Der ranghohe Duma-Abgeordnete Leonid Sluzki verteidigte Moskau und erklärte: „Niemand wird gezwungen, BRICS beizutreten.“

Dennoch verleiht die Enttarnung des Spionagenetzwerks Mileis Skepsis gegenüber russischem Einfluss neue Glaubwürdigkeit – und deutet auf eine wachsende geopolitische Spaltung in Lateinamerika hin.

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