Nach aktuellen Berichten liefert Nordkorea ballistische Raketen, die von russischen Streitkräften im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Und das schneller, als es Experten jemals erwartet hätten.
Das berichtet die Kyiv Independent.
Jonah Leff, Leiter der unabhängigen Organisation Conflict Armament Research (CAR), präsentierte am 18. Dezember vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen alarmierende Erkenntnisse.
Demnach wurden Überreste von vier nordkoreanischen Raketen, die im Sommer in der Ukraine gefunden wurden, untersucht. Eine davon trug Markierungen, die eine Produktion im Jahr 2024 nachweisen – nur wenige Monate vor ihrem Einsatz in Europa.
Diese Entwicklung zeigt nicht nur die Geschwindigkeit der nordkoreanischen Rüstungsproduktion, sondern auch die enge militärische Zusammenarbeit mit Russland. Seit Beginn des Krieges hat Nordkorea laut Leff neben Raketen und Artilleriemunition auch Soldaten entsandt, um die russischen Streitkräfte zu unterstützen.
Während die militärische Aufklärung der Ukraine bereits über den Einsatz von mindestens 60 nordkoreanischen Kurzstreckenraketen des Typs KN-23/24 berichtete, wird die Effektivität dieser Waffen infrage gestellt. Andrii Cherniak, Sprecher der ukrainischen Geheimdienste, erklärte, dass die veraltete Technologie der Raketen ihre Präzision erheblich einschränke.
Interessant ist zudem, dass einige der in den Raketen gefundenen Komponenten offenbar nicht aus Nordkorea stammen. Laut CAR stammen diese Teile aus Drittstaaten, überwiegend aus Ostasien, was auf ein internationales Netzwerk hinweist, das trotz langjähriger Sanktionen gegen Nordkorea weiterhin funktioniert.
Obwohl Russland offiziell keine Waffenlieferungen aus Nordkorea bestätigt hat, zeigt die jüngst unterzeichnete strategische Partnerschaft zwischen Putin und Kim Jong Un, wie eng die Verbindung der beiden Staaten inzwischen ist.
