Es gibt viel zu besprechen – und auch die Möglichkeit für etwas Drama hinter den Kulissen.
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Es gibt viel zu besprechen – und auch die Möglichkeit für etwas Drama hinter den Kulissen.
Was passiert gerade?

Heute, am Dienstag, dem 24. Juni 2025, beginnt der jährliche NATO-Gipfel in Den Haag, Niederlande.
Für die 32 Mitgliedsstaaten gibt es viel zu besprechen.
Bedrohungen, Konflikte und persönliche Dramen

Die Weltlage ist selten so chaotisch gewesen: Konflikte an vielen Fronten, eine zunehmende Bedrohung der etablierten Weltordnung und Meinungsverschiedenheiten zwischen den politischen Führern mehrerer Mitgliedsstaaten.
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Besonders fünf Themen stehen im Fokus – werfen wir einen Blick darauf.
#1: Das 5%-Ziel

Seit Donald Trump erneut ins Weiße Haus eingezogen ist, drängt er die übrigen NATO-Mitglieder, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen – und es scheint, als ob dies nun geschieht.
Vereinbart, aber noch nicht bestätigt

Am Wochenende einigten sich die NATO-Staaten darauf, das derzeitige Ziel von 2 % des BIP für Militärausgaben auf 5 % zu erhöhen. Doch Spanien stellte in letzter Minute ein Hindernis auf, bevor es sich mit den anderen Nationen einverstanden erklärte.
Nichts ist also sicher, und es könnten noch Diskussionen über das neue Ausgabenziel erforderlich sein.
#2: Die Bedrohung durch Russland

Der Krieg in der Ukraine tobt weiterhin und befindet sich nun im vierten Jahr.
Russland hat zunehmend deutlich gemacht, dass es die Lieferung militärischer Hilfe an die Ukraine durch NATO-Länder als aktive Teilnahme am Krieg betrachtet.
Hinzu kommen Geheimdienstinformationen, die darauf hindeuten, dass Russland in einigen Jahren in der Lage sein könnte, einen Angriff auf einen NATO-Mitgliedsstaat zu starten.
Wie wird die NATO reagieren?

Die 5 %-Vereinbarung ist Teil der NATO-Strategie, sich auf einen möglichen militärischen Konflikt mit Russland vorzubereiten, in der Hoffnung, einen Angriff von vornherein abzuschrecken.
Aber was ist mit hybrider Kriegsführung? Wie wird die NATO reagieren, wenn die Energieinfrastruktur eines Mitgliedsstaates sabotiert oder ein russischer Cyberangriff durchgeführt wird?
Es ist unwahrscheinlich, dass diese Themen während des Gipfels diskutiert werden, aber es lohnt sich, ein Auge darauf zu haben.
#3: Unterstützung für die Ukraine

Die Ukraine steht im Krieg unter Druck, da Russland verdächtigt wird, eine Sommeroffensive vorzubereiten, die wahrscheinlich auf den Norden der Ukraine abzielt.
Personalmangel, unzureichendes Material und Zweifel an der fortgesetzten amerikanischen Unterstützung sind nur einige der Probleme, mit denen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj konfrontiert ist.
Selenskyj wird anwesend sein

Obwohl die Ukraine kein NATO-Mitglied ist, ist Selenskyj zum Gipfel eingeladen und wird voraussichtlich auch eine Rede halten.
Besonders interessant wird sein, mit wem Selenskyj hinter den Kulissen zusammentrifft, da das geplante Gespräch zwischen ihm und Donald Trump beim G7-Gipfel Anfang dieses Monats nicht stattgefunden hat.
#4: Israel-Iran

Israel und Iran haben sich auf einen Waffenstillstand geeinigt, der am Dienstagmorgen in Kraft tritt – doch das bedeutet nicht, dass die Situation gelöst ist.
Israel erklärt, dass die Bedrohung durch den Iran nun neutralisiert sei, aber das kann sich schnell ändern.
Wird die NATO mit einer Stimme sprechen?

Bemerkenswert ist, dass die NATO als Organisation bisher keine kollektive Stellungnahme zur Situation im Nahen Osten abgegeben hat. Stattdessen haben einzelne Mitgliedsstaaten sich zu dem Konflikt geäußert.
Wird die NATO in der Lage sein, sich auf eine gemeinsame Besorgnis zu einigen, oder wird sie schweigen?
#5: Die Frage Grönlands

Donald Trump hat wiederholt den Wunsch geäußert, Grönland, das zum Königreich Dänemark gehört, „zu übernehmen“.
Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen nimmt ebenso wie Donald Trump am Gipfel teil.
Erstes persönliches Treffen?

Die beiden Staatsoberhäupter haben bereits telefonisch miteinander gesprochen, sich jedoch noch nie persönlich getroffen.
Dies könnte sich während des Gipfels ändern, und die Frage ist, wie sowohl Frederiksen als auch Trump mit ihren Meinungsverschiedenheiten umgehen werden.