Startseite Welt „Die Chinesen sind schmutzig“: Russen genervt von Touristeninvasion

„Die Chinesen sind schmutzig“: Russen genervt von Touristeninvasion

„Die Chinesen sind schmutzig“: Russen genervt von Touristeninvasion
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Russische Reiseveranstalter sind schockiert über den Sparkurs vieler chinesischer Besucher.

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Russische Reiseveranstalter sind schockiert über den Sparkurs vieler chinesischer Besucher.

China schickt Touristen in Massen

Im Jahr 2024 erlebte Russland einen massiven Anstieg chinesischer Touristen.

Über 848.000 chinesische Reisende kamen im Rahmen organisierter Touren ins Land, viermal so viele wie im Vorjahr. Und das zählt weder Geschäftsreisende noch Individualtouristen.

Der 30-Dollar-Schock beim Mittagessen

Russische Reiseveranstalter waren überrascht, wie sparsam viele chinesische Besucher sind.

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Ein Reisebüro hatte Schwierigkeiten, offiziellen Delegierten zu erklären, dass 2.500 Rubel (etwa 30 Dollar) für ein Mittagessen in einem guten Moskauer Restaurant kein Betrug sei.

Ein Agenturleiter berichtete: „Es hat ewig gedauert, sie davon zu überzeugen, dass es sich nicht um Abzocke handelt.“

Moskau und Sankt Petersburg? Nicht mehr gefragt

Chinesische Touristen meiden zunehmend die Klassiker.

Statt Kreml oder Eremitage zieht es sie in den Osten Russlands: Primorje, Chabarowsk und das eisige hohe Nordland – weit entfernt von den Drohnen-Alarmen der Hauptstadt.

Arktis-Boom: Murmansk wird zum Hotspot

Murmansk, einst eher ruhig, zählte im letzten Jahr 26.000 chinesische Touristen – fünfmal mehr als im Jahr zuvor.

Die Gründe? Nordlichter, Hundeschlittenfahrten und günstiger Abenteuertourismus – deutlich billiger als vergleichbare Angebote in Finnland.

Unmut im Norden

Einheimische in Murmansk sind wenig begeistert. Viele chinesische Touristen nutzen chinesisch geführte Tourguides, Cafés und Kleinbusse, meist über WeChat gebucht.

Die Folge: Beschwerden über Überfüllung, Lärm und fehlende Unterkünfte für Einheimische.

Bei einer Bürgerversammlung machte ein aufgebrachter Bewohner seinem Ärger Luft:
„Die Chinesen sind schmutzig, sie lassen überall Müll liegen… und sie verhalten sich arrogant gegenüber Einheimischen.“

Der Gouverneur versuchte zu beruhigen – doch der Unmut bleibt.

Tourismuskrieg in Moskau

Während der Ferne Osten boomt, bricht Moskau im chinesischen Tourismus ein.

Viele russische Agenturen sagen, sie könnten mit Chinas Billigreisen nicht mithalten – diese lohnen sich meist nur, wenn die Touristen beim Einkaufen vor Ort Geld ausgeben.

Schmuggel-Vorwürfe schüren Spannungen

Ein Moskauer Reiseanbieter warf chinesischen Agenturen vor, Touristen als Schmuggler zu benutzen – mit Technik wie Tablets und Smartphones, die dann weiterverkauft werden, um die Reisen zu finanzieren.

Das untergrabe legitime Anbieter massiv.

Mandarinsprachige Guides verschwinden

Neue russische Gesetze verlangen lizenzierte, lokale Reiseleiter – doch viele Gruppen nutzen weiter ihre eigenen Guides.

Das Problem: Nach dem pandemiebedingten Rückzug fehlen russische Tourguides mit Mandarin-Kenntnissen.

Der Tourismus ist nicht mehr das, was er mal war

Trotz der Zahlen bleibt Chinas Tourismus in Russland unter dem Vorkrisenniveau. 2019 kamen noch 1,2 Millionen chinesische Pauschaltouristen.

2024 lag diese Zahl fast 400.000 niedriger. Gründe sind Sicherheitsbedenken, veränderte Reisegewohnheiten und steigende Kosten.

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