Während alle Augen auf die Lage im Nahen Osten gerichtet sind, spitzt sich die Situation in Osteuropa zu.
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Während alle Augen auf die Lage im Nahen Osten gerichtet sind, spitzt sich die Situation in Osteuropa zu.
Was passiert hier?

In einer provokanten Machtdemonstration führte das russische Militär eine großangelegte Nachstellung der Iași–Chișinău-Offensive von 1944 durch – eine entscheidende sowjetische Operation im Zweiten Weltkrieg.
Die Manöver fanden nahe der moldauischen Grenze in der sogenannten Sicherheitszone entlang des Dnister-Flusses statt – unter Beteiligung separatistischer Kräfte aus Transnistrien.
Historischer Durchbruch simuliert

Die Inszenierung umfasste Panzer, Artillerie und diverse Militärfahrzeuge, die den sowjetischen Vormarsch nachstellten, der damals den Balkan für die Rote Armee öffnete.
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Echtzeitübungen und pyrotechnische Effekte sorgten für ein beunruhigend realistisches Szenario.
„Unmissverständliche Botschaft“ an die NATO

Militärexperten deuten das Spektakel als gezielte Warnung an die NATO.
Sie werten das Manöver sowohl als Machtdemonstration als auch als Versuch, die Region gezielt zu destabilisieren.
Moldau im Fadenkreuz

Beamte in Moldau, einem Nicht-NATO-Staat zwischen der Ukraine und Rumänien, warfen Moskau vor, die Region zu destabilisieren und die moldauische Souveränität zu untergraben – vor dem Hintergrund wachsender Spannungen an der Ostflanke der NATO.
Transnistrien wird völkerrechtlich als Teil Moldaus anerkannt.
Russlands Machtbasis in der Region

Die abtrünnige Region Transnistrien mit ihrem pro-russischen Separatistenregime bleibt ein geopolitischer Brennpunkt.
Moldaus Premierminister Dorin Recean warnte bereits, Moskau plane, die Truppenstärke dort von 1.000 auf 10.000 zu erhöhen – was die Lage dramatisch zuspitzen würde.
Geopolitische Wellen über die Ukraine hinaus

Während der Krieg gegen die Ukraine andauert, sehen NATO-Beobachter in Russlands jüngstem Manöver Teil einer umfassenderen Strategie.
Der Kreml richte seinen Blick auch auf die westlichen Balkanländer und andere Randstaaten, wo er mithilfe hybrider Taktiken Zwietracht sät und Einfluss ausübt.
Putin gibt Rumänien und Bulgarien die Schuld

Präsident Putin nannte öffentlich die NATO-Mitgliedschaften Rumäniens und Bulgariens als Provokationen.
Seiner Ansicht nach haben diese Erweiterungen das geopolitische Klima geschaffen, das letztlich zum Krieg in der Ukraine geführt habe – ein angeblicher Sicherheitsbedrohung für Russland.
Kreml-Propagandafilm stützt das Narrativ

Putins Botschaft wurde in einer kürzlich ausgestrahlten russischen Dokumentation im Staatsfernsehen wiederholt: Russland. Kreml. Putin. 25 Jahre.
Mithilfe von Archivmaterial zeigt der Film, wie der Präsident sich über NATO-Stützpunkte in Rumänien und Bulgarien beklagt – und sie als Auslöser für die Militarisierung Russlands darstellt.
„Sie haben nicht angemessen reagiert“, so Putin

In dem Film erklärt Putin, die westlichen Führer hätten die russischen Sicherheitsbedenken ignoriert.
„Sie haben uns gehört, aber nicht angemessen reagiert“, sagt er – und suggeriert damit, dass das aktuelle Kriegsgeschehen eine direkte Folge dieses „Versagens“ sei.
Rumänien weist russische Vorwürfe zurück

Das rumänische Außenministerium wies Putins Vorwürfe entschieden zurück.
Sprecher Andrei Țărnea betonte, der NATO-Beitritt sei eine souveräne Entscheidung des rumänischen Volkes gewesen und stelle „für niemanden eine Bedrohung“ dar.