Selbst wenn ein Waffenstillstand in der Ukraine 30 Tage andauern sollte, plant die Europäische Union nicht, ihre Waffenlieferungen einzustellen.
Europäische Staats- und Regierungschefs sind entschlossen, die Ukraine in die bestmögliche Verhandlungsposition zu bringen, wenn es eines Tages zu Friedensgesprächen kommt. Ein vorübergehendes Ende der Kämpfe soll nicht dazu führen, dass Kyjiws Verteidigung geschwächt wird.
Mehrere europäische Diplomaten machten dies im Vorfeld des EU-Außenministertreffens am Montag, dem 17. März, deutlich, wie die DW berichtet.
Ein Diplomat betonte, dass die Ukraine in der Lage sein müsse, ein für sie ungünstiges Abkommen abzulehnen – ähnlich wie es Donald Trump in Verhandlungen handhaben würde.
Die EU und ihre Mitgliedsstaaten werden ihre militärische Unterstützung nicht einfach einstellen, nur weil der Aggressor es als Bedingung für einen Waffenstillstand fordert.
Ein weiterer EU-Beamter wies darauf hin, dass die Ukraine selbst während einer Feuerpause weiterhin Waffen benötige.
Es wäre ein Fehler, die Waffenlieferungen zu stoppen. Ein dritter Diplomat erklärte, dass der Krieg noch lange nicht vorbei sei.
Das russische Militär könnte einen Waffenstillstand nutzen, um sich neu zu formieren und eine neue Offensive vorzubereiten.
Eine vierte Quelle bestätigte, dass das oberste Ziel der EU darin bestehe, die ukrainische Armee kampfstark zu halten.
Eine stabile Verteidigungsposition sei entscheidend, um künftige Aggressionen abzuwehren. Nur wenn die Ukraine gut bewaffnet bleibe, könne sie sich weiter zur Wehr setzen – auch wenn die Kämpfe erneut aufflammen sollten.
Beim Treffen des EU-Außenministerrats wird es vor allem darum gehen, welche Auswirkungen ein möglicher Waffenstillstand auf die Sicherheit der Ukraine haben könnte.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiga wird voraussichtlich per Video zugeschaltet.
In Brüssel betonen die Verantwortlichen, dass die Sicherheit der Ukraine untrennbar mit der Europas verbunden sei. Entscheidungen über die Zukunft der Region könnten nicht ohne die EU getroffen werden.
Unterdessen erklärte Wladimir Putin, dass Russland einen Waffenstillstand grundsätzlich unterstütze – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.
Er fordert, dass ein Waffenstillstand langfristigen Frieden ermöglichen und die grundlegenden Ursachen des Konflikts angehen müsse.
Zu seinen Bedingungen gehören ein Verbot der militärischen Ausbildung und Mobilisierung der Ukraine während der Feuerpause sowie ein Stopp westlicher Waffenlieferungen.
Später fügte er eine weitere Forderung hinzu: Ukrainische Truppen in der russischen Region Kursk müssten ihre Waffen niederlegen und sich ergeben.
Die EU bleibt jedoch standhaft. Man sei nicht bereit, mit der Sicherheit der Ukraine zu spielen, indem man Bedingungen akzeptiere, die das Land wehrlos machen könnten.
Für den Moment bleibt die Unterstützung bestehen – und der Kampf geht weiter.