Bericht: Nordkorea wird still und leise zur drittgrößten Bitcoin-Supermacht der Welt

Morten Lyhne Petersen

12 Stunden vor

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18/03/2025
Technologie
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Nordkoreas Bitcoin-Reserven könnten weltweit die drittgrößten sein.

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Nordkorea besitzt möglicherweise die drittgrößte nationale Bitcoin-Reserve der Welt, so ein aktueller Bericht von Binance News unter Berufung auf die Blockchain-Analysefirma Arkham Intelligence.

Das totalitäre Regime soll insgesamt 13.562 BTC im Wert von etwa 1,14 Milliarden US-Dollar angehäuft haben – größtenteils durch staatlich geförderte Cyberangriffe.

Damit würde Nordkorea direkt hinter den USA und Großbritannien liegen, die Berichten zufolge 198.109 BTC bzw. 61.245 BTC halten.

Diese Entwicklung wurde von The Korea Herald gemeldet.

Bitcoin aus Cyberkriminalität finanziert

Der Bericht führt den Großteil von Nordkoreas Krypto-Vermögen auf eine Reihe von spektakulären Hacks zurück, darunter Diebstähle, die mit der berüchtigten Lazarus-Gruppe in Verbindung gebracht werden. Diese Cybercrime-Organisation soll direkt unter der Leitung des nordkoreanischen Geheimdienstes operieren.

Allein im Jahr 2024 sollen Lazarus und verwandte Gruppen Kryptowährungen im Wert von 659 Millionen US-Dollar gestohlen haben, wie aus einer gemeinsamen Erklärung der USA, Südkoreas und Japans hervorgeht.

Das FBI hat diese Summe kürzlich noch weiter nach oben korrigiert und erklärt, dass Nordkorea insgesamt für den Diebstahl von rund 1,5 Milliarden US-Dollar an virtuellen Vermögenswerten verantwortlich sei – die bislang größte Welle von Krypto-Hacks.

Ein Großteil der gestohlenen Ethereum-Bestände wurde offenbar in Bitcoin umgewandelt, um die Rückverfolgung und Wiederbeschaffung zu erschweren. Schätzungen zufolge sind mindestens 300 Millionen US-Dollar bereits unwiederbringlich gewaschen worden.

Kryptowährungen als Mittel zur Umgehung von Sanktionen

Nordkoreas Interesse an Kryptowährungen dient Analysten zufolge nicht nur der Bereicherung, sondern ist eine gezielte Strategie, um die massiven Wirtschaftssanktionen zu umgehen, die dem Land wegen seines Atomwaffenprogramms auferlegt wurden.

„Kryptodiebstahl ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil der nordkoreanischen Strategie zur Umgehung von Sanktionen“, erklärte ein Cybersecurity-Experte gegenüber The Korea Herald.

Berichten zufolge fließen die gestohlenen Gelder direkt in die Entwicklung ballistischer Raketen und Atomtests, wodurch Nordkorea internationale Handels- und Finanzbeschränkungen umgeht.

Sollten sich die Schätzungen von Binance bestätigen, würde Nordkorea mit seinen Bitcoin-Beständen weltweit den dritten Platz belegen – hinter den USA mit 198.109 BTC und Großbritannien mit 61.245 BTC.

Damit würde Nordkorea Bhutan mit 10.635 BTC und El Salvador mit 6.117 BTC überholen.

El Salvador hatte Bitcoin 2021 als offizielles Zahlungsmittel eingeführt, die Regierung reduzierte das Engagement jedoch Anfang dieses Jahres. Bhutan hingegen setzt verstärkt auf den Ausbau nationaler Bitcoin-Mining-Operationen.