Vor dem bevorstehenden NATO-Gipfeltreffen im Juni verschärft der scheidende Generalsekretär Mark Rutte seine Rhetorik.
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Mit deutlichen Worten warnt er vor einem zunehmend aggressiven Russland, einem aufrüstenden China und einem NATO-Bündnis, das schnell handeln müsse – andernfalls drohe der Allianz bereits in wenigen Jahren eine verwundbare Lage.
In einer Zeit zunehmender internationaler Spannungen erhebt die NATO-Führung ihre Stimme. Mark Rutte, der sein Amt als Generalsekretär bald niederlegt, fordert Verantwortung und schnelles Handeln von den europäischen Mitgliedsstaaten. Seine Botschaft ist klar: Die USA können nicht länger die Hauptlast tragen.
„Die Amerikaner haben zu lange zu viel der Last getragen“, sagt er.
Rutte ist der Ansicht, dass Russlands Verhalten keinerlei friedliche Absichten erkennen lässt.
„Putin handelt nicht wie jemand, der Frieden will“, stellt er laut BBC fest.
NATO muss aufrüsten – Ziele müssen erhöht werden
Vor dem NATO-Gipfel im Juni bringt Rutte den klaren Wunsch nach einer deutlichen Erhöhung der Verteidigungsziele der Mitgliedsstaaten zum Ausdruck. Er hält das alte Ziel von 2014, dem zufolge zwei Prozent des BIP für Verteidigung ausgegeben werden sollten, für überholt.
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Stattdessen schlägt er vor, das Verteidigungsbudget auf fünf Prozent des BIP anzuheben: 3,5 Prozent sollen direkt dem Militär zufließen, weitere 1,5 Prozent für andere verteidigungsrelevante Ausgaben wie Infrastruktur, berichtet Expressen.
Russische Bedrohung wächst rasant
In einer Rede im Chatham House schlug Rutte Alarm über die schnelle Aufrüstung Russlands.
„Putins Kriegsmaschinerie beschleunigt sich. Sie bauen ihre Streitkräfte auf und produzieren mehr Waffen, als wir gedacht haben. In drei Monaten stellen sie mehr Waffen her als die NATO-Länder in einem Jahr“, erklärt er.
Der deutsche Generalinspekteur Carsten Breuer äußerte in einem Interview mit der BBC eine noch alarmierendere Einschätzung. Er sieht klare Anzeichen für eine Absicht sowie eine laufende Aufrüstung militärischer Lagerbestände – was seiner Meinung nach bedeuten könnte, dass ein Angriff bereits innerhalb von vier Jahren – oder sogar früher – erfolgen könnte.