Startseite Welt Neue Gesprächsoffensive zwischen Trump und Xi – trotz verschärfter Handelsspannungen

Neue Gesprächsoffensive zwischen Trump und Xi – trotz verschärfter Handelsspannungen

Donald Trump
Daniel Torok / Wikimedia Commons

Während der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt erneut aufflammt, haben US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping ein ungewöhnlich langes direktes Gespräch geführt.

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Als Donald Trump und Xi Jinping am Donnerstag ein über einstündiges Gespräch führten, geschah dies vor dem Hintergrund wachsender Spannungen bezüglich Handel, Taiwan und Exportbeschränkungen für kritische Mineralien.

Laut China ging die Initiative für das Gespräch von Trump aus – ein Gespräch, das beide Seiten unterschiedlich darstellen.

Trump hob in den sozialen Medien die positiven Aspekte hervor und betonte besonders die Komplexität seltener Erden: „Es sollte nun keine Zweifel mehr geben“, schrieb er und fügte hinzu, dass bald neue Gespräche auf niedrigem Niveau stattfinden sollen.

„Wir haben eine sehr gute Beziehung zu China und zum Handelsabkommen“, sagte er später laut Reuters zu Reportern.

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Xi hingegen forderte die USA auf, von Handelsmaßnahmen Abstand zu nehmen, die seiner Ansicht nach die Weltwirtschaft destabilisieren. Er betonte auch die Bedeutung eines vorsichtigen Vorgehens der USA in der Taiwan-Frage.

„Die USA sollten die erzielten Fortschritte realistisch betrachten und die gegen China verhängten negativen Maßnahmen zurückziehen“, fasste die chinesische Regierung das Gespräch laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zusammen.

Der Streit um seltene Erden setzt weiterhin globale Lieferketten unter Druck – insbesondere in der Automobil-, Chip- und Rüstungsindustrie. Im April hatte Peking den Export mehrerer dieser Mineralien eingeschränkt – ein Schritt, der laut Experten als wirtschaftliches Druckmittel gegen die USA genutzt werden könnte.

Unter Investoren wächst die Sorge mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft, da neue Zölle und Exportstopps die Verfügbarkeit wichtiger Produkte gefährden könnten. Der Donnerstag machte jedoch etwas Hoffnung – die Börsen legten zu.

Das im Mai geschlossene 90-Tage-Abkommen zur Reduzierung der Zölle hat bereits einen Rückschlag erlitten. Trump warf China vor, gegen das Abkommen zu verstoßen, und reagierte mit neuen Beschränkungen, unter anderem für Software zur Chipentwicklung. China wies die Vorwürfe zurück und drohte mit Gegenmaßnahmen.

Trotz frostiger Beziehungen ist das Verhältnis der beiden auch persönlich geprägt – Trump hat Xis starke Führung öffentlich bewundert und sieht Gespräche zwischen Staatschefs als entscheidend an, um Blockaden auf unteren Ebenen zu überwinden. Beide haben einander Einladungen in ihre jeweiligen Länder ausgesprochen.

Xi war zuletzt im November 2023 in den USA, um sich mit dem damaligen Präsidenten Joe Biden zu treffen. Dabei wurde vereinbart, die militärische Kommunikation wieder aufzunehmen und den Fluss von Fentanyl zu bekämpfen.

Trump und Xi sind sich seit dem Gipfeltreffen in Osaka 2019 nicht mehr persönlich begegnet, hatten aber zuvor mehrere Austauschformate, unter anderem beim Staatsbesuch 2017.

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