Startseite Welt Putin unter Belagerung – durch Antilopen: Farmen verwüstet in Getreidekrise

Putin unter Belagerung – durch Antilopen: Farmen verwüstet in Getreidekrise

Putin unter Belagerung – durch Antilopen: Farmen verwüstet in Getreidekrise
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Einst vom Aussterben bedroht, feiern diese Tiere ein spektakuläres Comeback.

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Einst vom Aussterben bedroht, feiern diese Tiere ein spektakuläres Comeback.

Eine andere Art von Invasion trifft Russland

Während Wladimir Putin in der Ukraine Krieg führt, rollt zu Hause eine leise, aber ebenso zerstörerische Invasion heran.

In der russischen Region Saratow schlagen Landwirte Alarm: Antilopenherden verwüsten Felder und verunreinigen die Wasserversorgung.

Mit unter Druck stehenden Getreidebeständen steht der Kreml nun vor einer Krise, die er weder vorhergesehen hat noch mit Bomben lösen kann.

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Saigas auf dem Vormarsch

Der Schuldige? Die Saiga-Antilope – ein seltsam aussehendes, aber sich rasant vermehrendes Pflanzenfresser mit knolliger Nase und großem Appetit.

Einst fast ausgestorben, hat sich die Population spektakulär erholt.

Jetzt explodieren die Zahlen – und die Tiere fressen sich durch Russlands sechstgrößte Getreideregion wie durch ein All-you-can-eat-Buffet.

Millionen Tonnen durch Fressorgien verloren

Normalerweise produziert die Region Saratow rund 4 Millionen Tonnen Getreide jährlich.

In diesem Jahr jedoch ist ein Großteil laut Bauern nicht durch Krieg oder Wetter verloren gegangen, sondern durch grasende Antilopen.

Das sind 3,5 % der gesamten russischen Getreideernte – verloren. Und da Saigas nicht als Schädlinge gelten, können die Behörden kaum eingreifen.

Bauern flehen Putin um Hilfe an

Lokale Landwirte wenden sich über Telegram an den Präsidenten und warnen, die Situation „bedrohe die Existenz der Landwirtschaft in unserer Region“.

Doch da Jagd verboten ist und keine Versicherung greift – denn die Tiere sind gesetzlich keine Schädlinge – müssen die Bauern zusehen, wie ihre Existenz langsam verschwindet – Hufabdruck für Hufabdruck.

Wasser verseucht durch ertrunkene Herden

Nicht nur das Getreide ist bedroht. Tausende Saigas sollen in Flüssen ertrunken sein und damit die regionale Wasserversorgung verschmutzen.

Die ökologischen Folgen häufen sich – Landwirte befürchten langfristige Schäden für Landwirtschaft und Gesundheit.

Die Regierung hat Prüfungen eingeleitet – doch konkrete Maßnahmen? Fehlanzeige.

Ein Naturschutzerfolg außer Kontrolle

Die Saiga-Geschichte galt lange als Umwelterfolg: Von nur 25.000 Tieren in den 1990er Jahren ist die Population auf rund 4 Millionen gestiegen.

Doch dieser Erfolg stiftet nun Chaos in Russlands ländlichen Regionen.

„Niemand fragt sie nach Pässen“, scherzte ein kasachischer Getreidebeamter.

Der Kreml ist machtlos

Mit geltenden Jagdverboten und wachsamer Naturschutzlobby sind Putins Möglichkeiten begrenzt.

Die Saiga frisst nicht nur Getreide – sie nagt auch am Image des russischen Machthabers, der seine eigenen Bauern nicht schützen kann.

Während Moskau nach Lösungen sucht, ziehen die Antilopen weiter – und fressen, was noch übrig ist.

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