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Putin zieht neue Grenzen in der Ostsee: Beansprucht Teile internationaler Gewässer als russisch

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Der Schritt spiegelt eine jüngste US-Initiative zur Ausweitung von Ansprüchen im arktischen Meeresboden wider.

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Der Schritt spiegelt eine jüngste US-Initiative zur Ausweitung von Ansprüchen im arktischen Meeresboden wider.

Aktualisierte Seegrenzen

Zum ersten Mal seit der Sowjetzeit hat Russland offiziell seine maritimen Grenzen in der Ostsee aktualisiert.

Die Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen und einer zunehmenden NATO-Präsenz in der Region.

Hier ist, was hinter Moskaus Entscheidung steckt – und was sie für die Zukunft bedeuten könnte.

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Koordinaten aus der Sowjetzeit Geschichte

Die russische Regierung hat die maritimen Koordinaten von 1985 aus der Zeit der UdSSR aufgehoben.

Eine neue Liste von Basislinien, die zur Berechnung des Staatsgebiets auf See dienen, wurde genehmigt und ersetzt offiziell die Grenzen aus der Zeit des Kalten Krieges.

Ostsee-Neuausrichtung reicht von Litauen bis Polen

Die überarbeitete Basislinie erstreckt sich von der russischen Landesgrenze zu Litauen bis zur Grenze zu Polen.

Diese Linien definieren nun, wo russische Hoheitsgewässer beginnen und von wo aus die zusammenhängende Zone des Landes gemessen wird.

Gewässer um Kaliningrad werden „intern“

Ein Teil der Änderungen betrifft die Neuziehung der Seegrenzen rund um Kaliningrad.

Neue direkte Basislinien ermöglichen es Russland, bestimmte Gewässer vor Baltiysk und Zelenogradsk als interne, nicht mehr internationale Gewässer zu behandeln – ein bedeutender Wandel in rechtlicher und strategischer Hinsicht.

Russland verweist auf Sicherheit, nicht Politik

Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sei der Schritt durch nationale Sicherheitsbedenken motiviert, nicht durch politische Machtdemonstration.

Er räumte ein, dass sich die „politische Lage deutlich verändert“ habe, betonte aber, die Änderungen seien pragmatisch.

Reaktion auf NATO-Ausweitung in der Ostsee?

Senator Andrei Klimow bemerkte, dass zum Zeitpunkt der ursprünglichen Koordinaten Estland, Lettland und Litauen zur UdSSR gehörten und Polen Mitglied des Warschauer Pakts war.

Heute gehören all diese Länder zur NATO, und die Ostsee ist zu einer stark umkämpften strategischen Zone geworden.

Grenzstreitigkeiten und „Exzesse“ vermeiden

Offizielle Stellen betonen, dass die Überarbeitung notwendig war, um zukünftige maritime Streitigkeiten zu verhindern.

Durch die klare Definition aktualisierter Koordinaten will Russland Unklarheiten beseitigen und Zwischenfälle mit Nachbarstaaten oder NATO-Kräften vermeiden.

Russland aktualisiert weltweite Seekarten

Nach der Genehmigung durch die Regierung wird das russische Verteidigungsministerium nun alle nautischen Seekarten überarbeiten.

Die aktualisierten Karten sollen über das Außenministerium auch dem UN-Generalsekretär vorgelegt werden.

Parallelen zum Streit um den arktischen Schelf

Der Schritt erinnert an die jüngsten US-Aktionen zur Beanspruchung größerer Teile des arktischen Meeresbodens.

Russland und China reagierten ablehnend und warfen Washington vor, internationale Normen zu verletzen – insbesondere da die USA das Seerechtsübereinkommen der UN nie ratifiziert haben.

Die Ostsee als „Privatsee der NATO“?

Russische Offizielle äußerten Frustration darüber, dass die NATO die Ostsee mittlerweile wie ihren eigenen Hinterhof behandle.

Die Neuzeichnung der Grenzen gilt als Versuch Moskaus, Kontrolle zurückzugewinnen und dem wahrgenommenen westlichen Einfluss entgegenzutreten.

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