Kennst du jemanden mit ADHS – oder möchtest du die Diagnose besser verstehen?
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„Du wirkst doch ganz normal.“
Solch ein Satz mag harmlos erscheinen – aber für jemanden mit ADHS fühlt er sich wie ein Schlag in den Magen an.
ADHS ist nicht immer sichtbar, aber immer real. Zeige Verständnis, nicht Verurteilung.
Was ist ADHS?

- ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
- Eine neuropsychiatrische Störung, die in der Kindheit beginnt
- Oft bleibt sie auch im Erwachsenenalter bestehen
Behandlung und Unterstützung

- Medikamentöse Therapie kann Teil der Lösung sein
- Kognitives Training und Coaching helfen im Alltag
- Psychologische Unterstützung verbessert den Umgang mit Emotionen
Häufige Missverständnisse

- Viele glauben fälschlicherweise, ADHS sei keine echte Diagnose
- Viele Kommentare beruhen auf Mythen statt auf Wissen
- Das kann zu Stigmatisierung und Frustration führen
In der nächsten Folie zeigen wir dir, welche Aussagen du gegenüber Menschen mit ADHS vermeiden solltest:
„ADHS gibt es doch gar nicht wirklich“

- Die Diagnose zu leugnen untergräbt die Realität der Betroffenen
- Es nimmt ihnen das Recht, ernst genommen zu werden
„Wir sind doch alle mal unkonzentriert“

- Ja – aber ADHS ist eine grundlegende Störung im Gehirn
- Es ist nicht mit gewöhnlicher Vergesslichkeit zu vergleichen
„Du siehst gar nicht aus, als hättest du ADHS“

- Viele lernen, ihre Symptome zu verbergen
- Das bedeutet nicht, dass ihre Schwierigkeiten verschwunden sind
„Du musst dich nur zusammenreißen“

- ADHS hat nichts mit Faulheit zu tun
- Es geht um Probleme mit den exekutiven Funktionen
„ADHS haben doch nur Kinder“

- Früher dachte man, ADHS verschwinde mit dem Alter
- Neue Studien zeigen, dass viele Erwachsene weiterhin betroffen sind
„Du bist einfach nur faul“

- ADHS hat nichts mit Intelligenz oder Fleiß zu tun
- Es geht darum, wie das Gehirn Aufgaben und Reize verarbeitet
„Wenn du wolltest, könntest du dich konzentrieren“

- Motivation wirkt bei ADHS anders
- Es ist keine Frage des Willens, sondern der Neurologie
„Du gibst dir doch gar keine Mühe“

- Viele mit ADHS kämpfen hart – aber das sieht man nicht immer
- Solche Bemerkungen können besonders verletzend sein
„Aber Computerspiele kannst du stundenlang spielen“

- Aktivitäten mit schneller Belohnung stimulieren das Gehirn anders
- Das ist kein Beweis für kontrollierte Aufmerksamkeit
„Schon wieder etwas vergessen?“

- Vergesslichkeit ist ein zentrales Symptom bei ADHS
- Es liegt nicht an Gleichgültigkeit, sondern an der Gehirnstruktur
„Mach doch einfach eine Liste“

- Struktur und Planung sind oft große Herausforderungen
- Gut gemeinte Ratschläge können herablassend wirken, wenn sie ins Leere gehen
„Sag bloß niemandem, dass du ADHS hast“

- Solche Vorschläge können Scham und Schuldgefühle erzeugen
- Es ist allein die Entscheidung der betroffenen Person, ob sie darüber sprechen will
„So schlimm ist es doch nicht“

- ADHS zu verharmlosen verstärkt das Gefühl, nicht verstanden zu werden
- Die Störung kann alles beeinflussen – von Arbeit bis Selbstwertgefühl
„Du brauchst keine Extra-Zeit – arbeite einfach schneller“

- Extra-Zeit ist keine Sonderbehandlung, sondern notwendig
- Aufgaben kosten Menschen mit ADHS oft mehr mentale Energie
„Du überreagierst immer“

- Emotionale Empfindsamkeit ist bei ADHS häufig
- Kleine Dinge können sich groß anfühlen – das erfordert Verständnis
„Du willst doch nur Drama machen“

- Menschen mit ADHS handeln nicht bewusst störend
- Ihr Verhalten ist eine Reaktion auf inneres Chaos – nicht Manipulation