Großangelegter Cyberangriff legt Russische Eisenbahnen lahm

Amalie L.

1 Tag vor

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01/04/2025
Welt
Foto: Shutterstock
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Russische Eisenbahnen von massivem Cyberangriff getroffen.

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Ein schwerer Cyberangriff hat zentrale digitale Dienste der Russischen Eisenbahnen (RZD) lahmgelegt und umfangreiche Störungen auf den Online-Plattformen des Unternehmens verursacht.

Am 1. April bestätigte der staatliche Bahnkonzern, dass sowohl die Website als auch die mobile Anwendung Ziel eines großangelegten Distributed-Denial-of-Service-(DDoS)-Angriffs waren. Dieser überlastete die Server und machte digitale Dienste über Stunden hinweg unzugänglich.

Trotz des Ausfalls blieben Fahrkartenschalter und Terminals an den Bahnhöfen weiterhin funktionsfähig.

Dies berichtete United24 Media.

Bis 12:26 Uhr Moskauer Zeit war die Website des Unternehmens weiterhin nicht erreichbar und zeigte Besuchern eine Fehlermeldung „504 Gateway Timeout“.

Der Dienst „Downdetector“, der Ausfälle in Echtzeit verfolgt, registrierte innerhalb nur einer Stunde über 1.200 Nutzerbeschwerden – die meisten davon bezogen sich auf Probleme mit der Website und der App.

Es ist nicht das erste Mal, dass RZD von einem derartigen Vorfall betroffen ist. Bereits im Juli 2024 wurde der Online-Dienst des Unternehmens durch einen ähnlichen DDoS-Angriff vorübergehend lahmgelegt, konnte jedoch innerhalb weniger Stunden wiederhergestellt werden.

Zunehmende Cyberangriffe auf den Transportsektor

Der Zeitpunkt des Angriffs wirft Fragen auf. Nur einen Tag zuvor meldete die Moskauer Metro technische Störungen, bei denen Nutzer eine merkwürdige Nachricht erhielten, die auf die Ukrainischen Eisenbahnen (Ukrzaliznytsia) Bezug nahm. Die Stadtverwaltung führte die Störungen auf Wartungsarbeiten zurück, doch die ungewöhnliche Nachricht ließ auf mögliche Cybermanipulation schließen.

Am 23. März wurde die digitale Infrastruktur von Ukrzaliznytsia selbst Ziel eines schweren Cyberangriffs – mutmaßlich orchestriert von Russland – der den Ticketverkauf landesweit lahmlegte. Als Reaktion darauf öffnete die Ukraine zusätzliche Fahrkartenschalter, insbesondere in Kiew, und begann mit der Umstellung ihrer digitalen Plattform, um die Dienste zu stabilisieren.

Bis zum 29. März meldete das ukrainische Bahnunternehmen, dass der Online-Ticketverkauf wieder stabil laufe, obwohl es aufgrund der hohen Nachfrage weiterhin zu technischen Problemen komme.

Für den Angriff auf RZD hat bislang keine Gruppe die Verantwortung übernommen.