Russen versuchen mit 'cleverem' Trick, Konten zu entsperren

Jasper Bergmann

38 Wochen vor

|

17/01/2024
Welt
Foto: Shutterstock.com
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Russen versuchen mit 'cleverem' Trick, Konten zu entsperren.

Sanktionierte Russen versuchen, ihre in Belgien eingefrorenen Konten auf Basis eines alten Vertrags zwischen der ehemaligen Sowjetunion, Belgien und Luxemburg zu entsperren. Dies wurde in der Antwort des belgischen Finanzministers Vincent Van Peteghem (CD&V) auf eine parlamentarische Anfrage des Ecolo-Abgeordneten Samuel Cogolati laut Belgien HLN bekannt.

Seit der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 wurden etwa 200 Milliarden Euro an Vermögenswerten der Russischen Zentralbank in der Europäischen Union eingefroren. Ungefähr 90 Prozent dieser Mittel werden bei Euroclear gehalten, einer in Brüssel ansässigen internationalen Institution, die Wertpapiere zur Abwicklung von Transaktionen mit diesen Wertpapieren verwahrt. Auch Vermögenswerte sanktionierter russischer Oligarchen sind eingefroren.

Laut dem Abgeordneten Wouter De Vriendt (Groen) stellen diese veralteten Abkommen „unabhängige nationale und europäische Gerichte außer Kraft“. Groen möchte das alte 'Investitionsschutzabkommen' aufheben.

Dieses Abkommen zwischen der ehemaligen Sowjetunion und Belgien und Luxemburg stammt aus dem Jahr 1989 und verbietet laut De Vriendt „jede Maßnahme, die das Verwalten oder Genießen von Investitionen, einschließlich finanzieller Vermögenswerte, erschwert oder unmöglich macht“. Enteignung ist auch nicht erlaubt, außer in sehr spezifischen Fällen.

Aus der Antwort von Finanzminister Vincent Van Peteghem (CD&V) auf eine parlamentarische Anfrage von Ecolo-Abgeordnetem Samuel Cogolati geht hervor, dass das Schatzamt bei der FOD Financiën von „russischen Anfragen zur Freigabe eingefrorener Konten auf Basis“ des Abkommens weiß.

De Vriendt fordert dazu eine Klärung. Es ist zum Beispiel unklar, ob es um Konten sanktionierter Russen bei belgischen Banken geht oder auch um eingefrorene Vermögenswerte des russischen Staates beim belgischen Finanzdienstleister Euroclear.

„Sehr beunruhigend“

Laut Van Peteghems Antwort könnten die Verfahren unzulässig sein, da das Abkommen darauf abzielt, Investoren zu schützen, und nicht, die Gültigkeit von Sanktionen anzufechten. Dennoch findet Groen es „sehr beunruhigend“, dass das Abkommen von bestimmten russischen Entitäten als Möglichkeit gesehen wird, ihr Geld freizubekommen. De Vriendt plädiert daher für die Abschaffung solcher veralteten Abkommen.

Zudem sollte die Bundesregierung laut den Grünen „eine aktivere Haltung“ in Schiedsverfahren einnehmen. De Vriendt hofft, dass die europäische Präsidentschaft eine Gelegenheit sein kann, „eine koordinierte Strategie gegen diese russischen Verfahren zu entwickeln“.