„So werden Kunden manipuliert“ – Ex-Lidl-Mitarbeitende enthüllen geheime Verkaufsstrategien

Amalie L.

6 Stunden vor

|

07/04/2025
Welt
Foto: Jeppe Gustafsson / Shutterstock
Foto: Jeppe Gustafsson / Shutterstock
Eine neue Dokumentation legt offen, wie Lidl gezielt das Verhalten von Kundinnen und Kunden steuert, um den Umsatz zu steigern.

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Die Kritik an Lidl wächst nach neuen Enthüllungen in einer Dokumentation, in der mehrere ehemalige Mitarbeitende beschreiben, wie die Filiale das Kaufverhalten ihrer Kundschaft mit sorgfältig geplanten Tricks beeinflusst. Einer der wirkungsvollsten Tricks betrifft die Größe der Einkaufswagen.

Eine ehemaliger Mitarbeiter*in erklärt, dass Lidls heutige Verkaufszahlen ohne die großen Wagen nie erreicht worden wären:
„Wenn wir kleinere Einkaufswagen gehabt hätten, hätte Lidl niemals den heutigen Umsatz erzielen können“, sagt die Person in der Dokumentation.

Die Wagen sind nicht nur ungewöhnlich groß – sie sind auch so konstruiert, dass sich die Waren nicht nach vorn zum Griff bewegen. Dadurch wirken die Einkäufe kleiner, als sie tatsächlich sind, was dazu führen kann, dass mehr Artikel im Wagen landen.

Darüber hinaus wird auch die Preisauszeichnung des Discounters als irreführend kritisiert. In den meisten Supermärkten befinden sich die Preisschilder unter den Produkten, bei Lidl jedoch darüber. Dies führt leicht zu Verwechslungen darüber, für welches Produkt der Preis gilt – und Kundinnen und Kunden könnten glauben, etwas sei günstiger, als es tatsächlich ist, berichtet Presse-Fotos.

Doch die Tricks enden nicht dort. Mitarbeitende berichten außerdem, dass Obst und Gemüse gezielt im Eingangsbereich platziert werden, um zu Beginn des Einkaufs ein Gefühl gesunder Entscheidungen zu vermitteln. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kundinnen und Kunden später im Laden mit Süßigkeiten oder Snacks „belohnen“ – eine Strategie, die auch andere Ketten verfolgen, die Lidl hier jedoch noch konsequenter anwendet.

Das Ergebnis? Kundinnen und Kunden verlassen den Laden mit mehr, als sie ursprünglich kaufen wollten – und Lidl mit einem höheren Gewinn.